Samstag, 13. Mai 2017

Sonnenbrand und nette Menschen

Durchs "wilde" Kurdistan geht die Fahrt weiter. Eine beeindruckende Berglandschaft. Vieles erinnert an die Alpen. Hier, in dem Teil Kurdistans, zeigen viele Orte Weite, die Täler wirken offen und nicht geduckt.
Als ich die Heiligkreuzkirche auf der Insel Akdamar fotografiere, spricht mich ein Bauer an, der sein Feld bestellt. Ich soll seine Familie fotografieren. Die ganze Familie wird zusammengerufen und muss sich aufstellen. Sie haben Spaß dabei.    
            Ich werde zum obligatorischen Tee eingeladen und darf den selbst hergestellten Käse in Fladenbrot eingewickelt kosten. Mein bescheidener Beitrag ist eine kleine Packung Kekse, die von den Kindern ohne Scheu angenommen wird. Ich muss von den Kälbern, die mich an die grauen in den heimischen Bergen erinnern, auch ein Foto machen, selbst der Hofhund wird abgelichtet. Wir sitzen im Hof zusammen und unterhalten uns.

Akdamar gehört zu den ganz viel fotografierten  Altertümern der östliche Türkei. Gagik I. hatte hier seine Sommerresidenz. Als Armenischer Fürst stand ihm das zu. Schließlich arbeiteten seine Untertanen heftig dafür. Die Außenmauern schmücken wunderschöne Reliefs von Heiligen und deren Wundertaten und Geschichten (z.B. Jonas mit dem Wal)sind zu erkennen. Innen wurden Fresken freigelegt. Es beeindruckt
 mich immer wieder, welche Meister schon damals am Werk waren.


Jetzt bleibe ich zwei Tage in Van. Eine Stadt am schönen See, der es aber selbst an Schönheit mangelt. Wenn ich die nötigen verstanden habe war sie durch ein Erdbeben stark beschädigt und der türkisch-kurdische Krieg ließ sie auch nicht ungeschoren. Sie gibt sich mit Bautätigkeit modern. Hat aber nicht den erwarteten Charme. Viele, vor allem jüngere Frauen kleiden und schminken sich wie in den Soaps. Entlang der großen Boulevards stapeln sich Bekleidungsgeschäfte von guter bis mittlerer Qualität. Alle bekannten Marken sind vertreten. In den Seitengassen sind die kleinen Läden mit dem preiswerten Sachen abgeschoben. Na ja, die Mieten (oder Profite)! Jedenfalls bin ich erst einmal richtig shoppen gegangen und habe für 8,98 € eine schöne schwarze Hose gekauft.
So, und nun Iran...
Das schöne an der Sache war, dass
Herr Ziyaeddin Atali für mich die
Kosten für die Bootsfahrt und den
Eintritt übernahm. Seine Begleiterin,
die gut Englisch sprach, meinte das sei
Gastfreundschaft. So schön kann
Reisen sein.

1 Kommentar:

  1. Reisen ist immer schön! Aber eine Einladung an den Tisch einer einheimischen Familie ist etwas Besonderes und schafft Erinnerungen, aber auch Freunde für eine kurze Zeit.
    Schöne Fotos, die eigene Türkeierfahrungen wieder lebendig machen. Danke!
    Gute Reise in den Iran wünschen dir deine Freunde aus dem fernen Berlin.

    AntwortenLöschen