Sonntag, 7. Mai 2017

Midas - Anatolien

In einer Stunde kann man die Midas Stadt auf einem Tafelberg in gut 1100 m Höhe umrunden. Sie zeigt Reste der phyrgischen Vergangenheit. 1000 Jahre vor unserem Christus soll sie gegründet worden sein. Man widmete der Fruchtbarkeitgöttin Kybele sein Leben. Funde weisen nach, dass vor unserer Zeitrechnung das Land gut

besiedelt war. In der waldreichen und wasserspendenden Gegend lebte es sich ganz gut. Heute leben die Menschen abgeschieden. In den wackeligen Dörfern sind viele der Häuser der Zeit überlassen. Die Menschen in den Dörfern kommen mir bekannt vor, spazieren sie doch auch durch Neukölln oder Wedding in Berlin.
Zum Rundgang erklärte mir Veysel Karani,  er ist Bürgermeister des Dorfes
und ein sachkundiger Führer, die in den Sandstein gearbeiteten Höhlen. Eine Nische zeigt sich noch in vergangener Pracht, die darin enthaltene Statue fehlt.  Reste einer großen Halle sind noch gut nachvollziehbar (Vergleichbares gibt es auch in Georgien zu bewundern). Die mächtige Halle liegt im Vierzig Augen Felsen.
 Seine Grabhöhlen und Kammern stammen aus hellenistischen Zeit. Auf dem Plateau soll sich einst eine Burg befunden haben. Jetzt leben hier Pflanzen gut zusammen.
Beim Tee in der Gaststätte des Parkplatzes werde ich vom Busfahrer einer Schulklasse angesprochen. Woher, wohin und wer sind immer die Starter. Bald versammeln sich die Mädchen und Jungen um den Tisch. Sie sind neugierig und können Englisch. Natürlich ist Biene der Renner, vor allem die 200 km/h beeindrucken. Ob der Versuch, die Langsamkeit als Lebensziel zu vermitteln, gelungen ist?
Die Reifen kommen erst am Dienstag und so kann ich gelassen nach Ankara unterwegs sein. Sie haben ein größeres Profil. Für die Nebenstraße, die durchlöchert und schottrig sind ist das besser. Einige Male kam ich mit 80 Sachen daher, als der Asphalt in festen Schotter überging.
In Cifteler fand ich ein einfaches Hotel. Im eigenen Schlafsack und nach einer guten Mahlzeit
 holten mich die Träume bald ein.



1 Kommentar:

  1. Silvia : du hast recht, rein optisch könnte die Schulklasse auch aus Berlin kommen. vor allem die Mädchen sind mit offenem Haar sehr "westlich ". bin gespannt, ob du im weiteren auch über die türkische Politik schreiben, bzw dich unterhalten wirst.

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