Montag, 15. Mai 2017

Vom Donnerwetter zur Grenze

Herausforderungen scheinen manchmal unüberwindlich. So packte ich gestern meine Sachen vorbereitend zusammen und da überkam mich ein Gefühl der Überforderung. Das ist alles eine Nummer zu viel, ganz alleine in einem so fremden Land. Wenn irgendetwas passiert, mutterseelen allein auf weiter Flur. Ein Anruf von Sabine brachte mich nach einer gedünsteten Lammhaxe mit Reis wieder auf andere Gedanken. Besonders das Schälchen Ayran brachte den Erfolg. Deswegen bin ich vor dem Gewitter in Van davon gefahren. Etwa eine Stunde von der iranischen Grenze entfernt, übernachte ich in einem kurdischen Hotel. Morgen treffe ich mich mit Herrn Hossein am Übergang. Die Formalitäten sind ihm vertraut und vor allem die üblichen Preise z.B. für die notwendige Versicherung. Er betreibt "Overlandtoiran" und erfreut sich am Motorrad fahren.
Die Stadt Van von der Van Kalesi Festung aus gesehen.
Deutlich zeigt sich der "schnellbau moderne" Charme
einer hingelegten Stadt am schönen weiten See.





Das Burgtor, unterhalb der Burg stand das
alte Van









Das kennen wir doch aus dem Tiergarten. Van spendiert
seinen Einwohnern einen Freizeitpark, in dem gegrillt
wurde, was die Holzkohle bergab. Die Eltern erfreuen
sich an ihren Kindern.
Auf des Passes Höhe herrscht ein frischer Wind. Kürubas
Gec. 2225 m
Manchmal ist die Passstraße
vierspurig, manchmal zweispurig.
Eng geht's da zu. Die Landschaft ist
beeindruckend, weil dieser schmale Tal-
einschnitt von weiten Wiesen abgelöst
wird. Wie prächtig muss es aussehen, wenn
die Frühjahrsblüher ihre Farben zeigen.
Nochmals ein bisschen Straße
nach Yüksekova, wo ich übernachte.
Im Imbiss unterhielt ich mich mit dem
Wirt über den Sprachcomputer.  Er wollte mir das Essen spendieren.
Im Iranreiseführer (ich bin schon dicht am Iran) steht, dass man das immer ablehnen soll.
Erst bei Beharren sollte man es zulassen. Ich habe zweimal abgelehnt
Und dann wenig bezahlt. Was der manchmal übersetzt ist sonderbar. Inzwischen erfolgten
zwei Kontrollen. Alles sehr militärisch freundlich. Bei einer wurde ich abgetastet.
Meine Börse in der Brusttasche kam den Soldaten komisch vor. Ich soll mal rausholen
zeigte er und griff sogleich an seine Pistole im Halfter vor der Brust. Ruhig
ansehen und sagen: "Moment." Dann den Pass ordentlich verstauen und
langsam den Reißverschluss öffnen, Blickkontakt halten. Ist die Börse gezeigt,
 entspannen sich alle Seiten. Der Kamerad übersetzt mir dann noch auf dem
Handy die Entfernung zur Grenze und gibt mir einen Hoteltip. Geht doch...

Schafe und Kühe werden auf den frische Almen gehütet.
Wie schön ein blühender Baum das Frühjahr zeigt.

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