Donnerstag, 11. Mai 2017

Kara Ben Nemsi am wilden Kurdistan

Es ist ein tolles Gefühl, den breiten Lenker in beiden Händen in der Morgensonne zu fahren. Frühe Sonnenstrahlen bestechen durch ihre Kunst, Farben und Schatten zum Leuchten zu bringen. Da habe ich Lust, weit zu fahren. Bingöl soll es sein.
Umi Cami liegt auf meinem Weg und ich werde das UNESCO Weltkulturerbe besichtigen. So Recht wird nichts daraus. Seldschuken schufen Umi Cami 1228 als eine Basilika. Sie gilt als  Meisterwerk ihrer Baukunst. Wie es sich gehört, will so ein Welterbemeisterwerk auch restauriert sein. Ein Klopfen am Blechtor ruft den Wachmann (?) hervor, mit dem ich zweierlei teilte. Das Motorradfahren und ein paar Brocken Englisch. Von innen kann man das Bauwerk z.Z. nicht besichtigen. Einen Halbrundgang war mit Achmet möglich.

 V
Der kleine Ort, in dem die Basilika steht, ist noch sehr ursprünglich. In alte Lehmhäusern bewegt sich noch Leben.
Die Straße bringt mich in die Berge Kurdistan. Sie ist so gut ausgebaut, dass man auf ihr schweres Gerät transportieren kann. Die weiten Kurven sind wunderbar zu fahren. Ich komme munter voran. Bald bin ich wieder 1800 m hoch. Weite Täler lassen den Blick zu den schneebedeckten Gipfeln in der Ferne schweifen. Noch zeigt sich die Frühlingsfrische. Später nimmt der Dunst und das Flirren zu.
 Ich kann ahnen, wie heiß es im Sommer in der fast baumlosen Landschaft sein wird. Immer wieder durchziehen rostbraune faltige Bänder die Flanken der Gipfel, manchmal sind sie auch ocker. Schäfer haben wachsame Augen auf ihre Herde, so kommt mir keines zwischen die Räder. Bei einer Pause genieße ich die Stille. Nur selten brummte ein Auto dazwischen. Je weiter ich wieder talwärts Rolle, je mehr Bäume beleben die weiten Matten.
 Noch weiter unten hat der Mensch einen See geschaffen. Gleich gibt es mehrere Angelgeschäfte in den Orten. Es duftet wieder nach Akazien und Flieder.

1 Kommentar:

  1. Das sind ja wunderbare Fotos von der Basilika. Und wie schön, dass du zumindest einen Halbrundgang machen konntest und uns auf diese Weise die großartigen, prachtvollen Tore zeigst.

    An dein unglaubliches Tempo auf dem Motorrad muss ich mich übrigens erst mal gewöhnen.
    Hab einen guten Abend ... ;-)

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