Mittwoch, 17. Mai 2017

Im iran

So, nun bin ich den zweiten Tag im Iran. Bei Hossein bin ich untergekommen und habe erst einmal alle Smartphone Probleme gelöst bekommen. Mit einem neuen Programm auf der Tablette kann ich wieder den Blog schreiben.
Von Yüksekova aus ging die Straße recht gemütlich in die Berge hoch.
 Musste ja auch, denn ich war am Vorabend noch beim Frisör. Entgegen meiner sonstigen Gewohnheiten kämmte er mir den Scheitel rechts. Nach dem Preis gefragt sprach er:"Gib mir was dein Herz dir sagt." Zum Glück hatte ich mich vorher erkundigt, was man so bezahlt. Er hat sich gefreut.
Die Stadt  Yüksekova ist viel betongrau gekleidet. Die Berge in der Umgebung geben ihr ein wenig Strahlkraft. Aber zurück zur Fahrt an die Grenze. So richtig nahm ich dann die Landschaft nicht wahr, zu groß​war die Aufregung vor dem Grenzübertritt.
In der Türkei ging es recht locker und hilfreich zu. Lediglich um den Stempel für das Bienchen in meinem Pass musste ich buhlen. Aber er ist drinnen. So stand ich in der Sonne unter Dachvorsprüngen Schatten suchend in einer Schlange Wartenden. Man kommt immer ins Gespräch. Ich bekam den Rat, mich nach vorne zu schlängeln. Das ist mir dann auch gelungen. Eine erhebliche Wartezeit blieb mir damit erspart. Hinter dem Schlagbaum winkte mir Hossein zu, was eine gewisse Erleichterung hervorrief. Nach Passabgabe und wieder verrinnender Zeit öffnete sich der Schlagbaum zum Eintritt ins Land von 1001 Nacht. Freie Fahrt war damit noch nicht gegeben. Erst musste noch das Carnet de Passage abgestempelt werden. Hossein erledigte alles für mich. Nach zwei Stunden konnte ich dann richtig einreisen. Eine gute Straße mit regelmäßigen Schlaglöchern führte in die Millionenstadt Urumiye. Hussein fuhr so vor, dass ich ihn zwischendurch im Gewühle verlor. Am Ort warten half dann auch, er kam zurück und weiter ging 's. Der regellose Verkehr ist ausgesprochen gewöhnungsbedürftig. Da braucht man 12 Augen oder Sinne.
Hier, in Husseins B&B wird man familiär aufgenommen. Es gibt erst Tee auf dem Hof und Unterhaltung. Was bist du, was macht du hier, wer ist deine Frau, Fragen eben, die wir ebenfalls stellen.
Nach einer Ruhephase ging ich mit dem Vater, Herrn Aebos, im Viertel spazieren. Er hat einen kleinen Lieferwagen und wenig Arbeit. Im Iran wird am Freitag gewählt und überall toben sich die Kandidaten aus. Aebos besuchte eine Veranstaltung mit mir. Die Lautsprecher dröhnten was das Zeug hergab. Ich bat höflich, zu gehen. Unterwegs kaufte ich für das zwei Monate alte Baby Milchpulver, weil es immer hungrig ist. Ich wünsche dem Kind alles Gute.
Der Versicherungsmakler mit
Team

Die Stadt zeigt sich im staubigen Grau der Gegend. Der 300 Jahre alte Basar bietet alles was zum Leben nötig ist. Unter seinen Kreuzgewölben sind die kleinen Gassen nach Sparten aufgeteilt, so findet man sich zurecht. Echte Konkurrenz.
Zum Abendessen fuhr ich mit Hussein und einem Freund. Hier ist das Essen kurdisch bzw. türkisch. Wie der ganze westliche Teil des Landes eher
Der Tablettenspezialist
 türkischstämmig ist.
Nach dem Essen hatte ich noch einen Wahlkampfauftritt. Hussein, das alte Schlitzohr "zerrte" mich zu einer Veranstaltung eines örtlichen Wahlkämpfer. Sein Englischlehrer von der Universität war ein wichtiger Wahlkämpfer und er wollte mich unbedingt den Anwesenden vorstellen und mich willkommen heißen. Sie versuchten mir zu  versichern, dass alles OK und legal sei, no Problem...Also stand ich bald auf der Bühne umjubelt von 200 Bürgerinnen und Bürgern der Stadt. Der teacher erzählte, was ich nicht verstand. Als alter Personalrat bat ich um das Micro.
"Tank vor willcome in Iran. I visited Iran for fredom, for fredom oll over the world." Das kam gut an. Man verabschiedete mich sehr herzlich.
Im lokalen Restaurant

Mit dem Schlaf war es dann doch so eine Sache, zu viele Gedanken schwirrten mir durch den Kopf. Ob das mit dem Blog klappen würde und mit dem Telefon.
Local essen mit Hossein


Am Vormittag konnte alles erledigt werden. Ich bin wieder mit Euch verbunden. Das ist wirklich wichtig für mich. Die lieben Grüße und Ermutigungen von euch helfen über manches Tief.
Der Vater Aebos

Eine Familie, Mutter, Vater, Kind fahren mit der Ural
 von Rumänien in die Mongolei, vier Monate. Sie waren
mit dem Maschinchen schon sehr viel in Europa unterwegs.

2 Kommentare:

  1. Das ist ja großartig, dass du jetzt tatsächlich im Iran bist, der Ort, der dir schon als Kind so viel bedeutet hat und dich so beeindruckte: "1001 Nacht".

    Ich wünsche dir noch viele großartige Ecken, Städte, Dörfer und weiter so hilfsbereite, freundliche Menschen ... :-)

    AntwortenLöschen
  2. Silvia: Deine Bericht klingen immer so spannend, aber auch friedlich. Du schaffst das ! Und wirklich alleine bist du auch nicht, wir kleben an deinen Zeilen und würden auch doppelt so viel lesen... und vergiss nicht die Bekanntschaften, die du machst, die sind wirklich einzigartig!

    AntwortenLöschen