Donnerstag, 25. Mai 2017

Bei den Bakhtiari Nomaden

Das dunstgefilterte Licht der Morgensonne will der Landschaft keine Konturen geben. Bis zum späten Nachmittag bleibt ein Gleißen im Brodem. Immer weht ein böiger Wind und treibt Sandkörnchen vor sich her. Die Einheimischen stört das nicht, sie rasen im kurzärmligen Hemd auf ihren 200 ccm Maschinen durchs Land. Von Daran führt die Straße gut südlich zum Kurang Tal nach Chelgerd.
Dorfstraße von Chelgerd

Die farsische Beschilderung auf den kleinen Straßen gibt Rätsel auf. An einer Tankstelle frage ich ältere Einheimische. Sie verstehen meine Frage nicht. Ob sie die Karte lesen können bleibt offen. Ein jüngerer versteht mich und so habe ich einen Vorfahren. Das hat wiederum den Nachteil, dass ich den Fluß, der sich links des Weges seinen Lauf durch die Landschaft gespült hat, nicht fotografieren kann. Schon dicht hinter Daran bildete er eine See an dessen Ufern sich Pappeln im Wind wiegen lassen. Er spendet der Landschaft Leben. Die Bauern freut es. Sie bestellen ihr Land in der Hoffnung, ihre Saat findet genügend Nahrung. Im dunstigen Schleier des Sonnenlichtes erheben sich wieder mächtige schneebedeckte Berge. In den Senken werden sie von rostbraune Hügeln verdeckt.
Nach Chelgerd kam ich schnell. Das ersbeste Hotel wollte ich nicht nehmen, sondern das ganz nett im Reiseführer beschriebene. Es hatte eine schöne Lage, etwas abseits der Straße. Aber der Preis war mit zu hoch. Handeln war nicht möglich. Es wurde das Erste, für weniger als den halben Preis.


Ein Mittagsschläfchen sollte mich aufmuntern und bessere Licht zum Fotografieren bescheren. Ich wollte die Bakhtiari Nomaden suchen. Auf der Autobahn fallen sie bereits auf. Ein Lastwagen ist mit Zelt, Hab und Gut beladen. Schafe, Ziegen, Hühner und sogar eine Kuh machen die Wanne voll. Manchmal sitzt der Großvater in seiner schwarzen Kleidung und dem Käppi auf dem Haupt auf dem Hausrat, darunter hocken die restlichen Familienmitglieder. Die Nomaden ziehen im Sommer in das Kuhrang Tal auf die Sommerweiden.
Nomade

Sommerzelt

In Zelten leben sie einfach, wahrscheinlich von der Hand in den Mund. Die Kinder helfen beim hüten.  Die Nomaden sind wohl nicht so gut gelitten.
Hohe Berge über 4000 m begrenzen des Tal nach Süden. Prächtige Berge. Auf dem Weg wurde ein straßennaher
 Wasserfall schick eingefasst und zur Touristenattraktion. Ein pfiffiger kleiner Junge verkaufte mir gleich eine Tüte Kräuter. Der Preis war für ihn völlig okay.
Landschaft mit alter Brücke

Es ist immer wieder beeindruckend, wie einfach Menschen leben aber auch, wie sie mit ihrer Umwelt und Umgebung umgehen. Vieles wird liegen gelassen, das Dorf wirkt lieblos.
Dorfschmied,
mit Lehm und einem el. Gebläse
hatte er sich eine Schmiedeofen
gebaut




Sommerweidengruß





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