Donnerstag, 29. Juni 2017

Mit deutschen Türken im Zug nach Hause

Für zehn Euro schlief ich gut im Bahnhofshotel. Ab 17 des nachsten Tages Uhr sollte das "Bording" beginnen. Die Menge der Mitreisenden war überschaubar. Zehn Reisende teilten sich einen Schlafwagon. Ich hatten ein Viererabteil gebucht, schlief dann im Zweier mit Ibrahim . Ibrahim war der erste Insbrucker Türke mit einem Taxiunternehmen. Seit über 30 Jahren lebt er in der Tiroler Landeshauptstadt, sein Pass weist ihn als Österreicher aus. Er lebt gerne in der Alpenrepublick, findet "sein" Land gut und fühlt sich innerlich als Türke. Mir versicherte er, dass er froh sei, wieder nach Hause fahren zu können. Die Unordnung und Lässigkeit störe ihn im Land seiner Eltern. Das es ihm gut geht, ist an seinem Leibesumfang zu sehen. Bewegungsmangel und einseitige Ernährung hat er als Ursachen erkannt. Jedoch ist, wie so oft, der Geist willig und das Fleisch schwach. Er möchte sich ändern. Beim nächtlichen Schnarchen hat es noch nicht geklappt.
Mit der Biene fuhr ich in einen dunklen Autowagon, mit "wunderbaren" Längsrillen im Boden. Vorher erfolgten die Paßfomalitäten ohne Problem.
Optima hatte eine bunte Mischung von Bordpersonal eingestellt. Aus allen Staaten, die durchfahren wurden, waren Mitarbeiter dabei. Bulgaren, Serbier, Kroaten und Slowenen. Einige sprachen und verstanden Deutsch. Das Bestellen von Bier war damit möglich. Die Küchenprodukte waren von rustikaler Qualität und erzeugten Gerichte, die ein überzeugendes Gefühl von Sättigung hinterließen. Ein junger Türke um die 35 Jahre war gerade Vater geworden. Stolz zeigt es das Bild seiner Tochter. Sie ist wirklich süß. Ein dicker schwarzer Mecedes SUV wird vonihm gesteuert. In Syrien sei er gewesen. Ja, gibt es das? Doch, sagt er es gehe, wenn  man einen Verwandten hat, der ein hohes Turkisches Militär ist. Mit dem sei er nach Syrien gefahren, um Grundstücke zu kaufen. Der Sysrische Staat verkaufe Grundstücke von Familien, die den Krieg nicht überlebt haben. Sein Geschäft sei gut gelaufen. Mit dem Leid und Elendder Menschen lasst sich immer ein gutes Geschäft machen, werfe ich ein. Seine Frau hätte ihm auch schon Blutgeld vorgeworfenund wenn nicht er, würden Andere das Geschäftt machen. Nach viereinhalb Jahren Gefängnis in Deutschland habe er inzwischen einen straffreien Weg eingeschlagen und sich eine Tankstelle, ein Hotel  und eine Gaststätte gheschaffen. Viereinhalb Jahre Gefängnis waren seiner penkuniären Biographie nicht abträglich.
Jedenfalls wurde ich von einigen Mitreisenden gut mit Brot, Gurke, Tomate und Melone versorgt. Ich litt keinen Mangel, kam gut ernährt um drei in der Früh' in Villach an. Mein Plan, ein Stück mit dem Autoreisezug zu überbrücken, war gut. Die Wagons sind nicht klimatisiert und alles ist einfach und praktisch. In Villach stand mir die erste Nachtfahrt bevor: Suche die Autobahn Salzburg-München. Wie so oft erwies sich die Polizei als hilfreich. Sie fuhr das Stück durch die Ortschaft vor, biszu dem Punkt, von dem konnte ich die Autobahn nicht mehr verfehlen konnte. Gegen sechs Uhr erreichte ich das Zollamt Rosenheim an der Autobahn. ich musste das Carnet abstempeln lassen, um das hinterlegte Geld  zurück zu erhalten. Eine Stunde Wartezeit hatte ich nicht eingeplant. Das Zollamt öffnete erst um sieben. In der Gesellschaft zollerfahrener Trucker verging die Zeit gut.
Vieertel nach Sieben saß ich wieder auf dem Mopped und fuhr zu unseren Freunden Ursel und Bernd bei München. Wir haben wie immer gut geplaudert und ich konnte Bernd als Fußballtrainer kennen lernen. Sekine Manschaft gewann trotz drückender Hitze 3:2.
Auf der A 9 kam die Abfahrt Hiltpoltstein in Sicht. Ein Ort in der fränkischen Schweiz, der Kindheitserinnerungen wach rief. jedoch, es fand sich  kein Hotel im malerischen Ort, über dem eine Burg thront. In Gräfenberg hatte ich Glück. Ein Gast hatte im Dorfgasthof abgesagt und ein Bett für mich frei gelassen. Mit einem rustikaler Braten und Bier aus der Brauerei des Gasthofes führte ich die nötige Bettschwerre herbei. Das Frühstück stand dem gestrigen Braten nicht nach undso fuhr ich gut gestärkt vom Hof. Die Bundesstraße 2 schlängelt sich durch die waldreiche Gegend bis nach Bayreuth. Ich gönnte mir die entspannte Fahrt und vermied rund 70 km Autobahn. Gelassen steuerte ich die Biene nach Berlin. Um 15:00 Uhr klappte ich vor meiner Haustür den Seitenständer runter und war glücklich gelandet. Sabine hatte einen liebevollen Empfang vorbereitet. Freund und Mitbewohnerinnen empfingen mich und zeigten, dass es zu Hause am Schönsten ist.
Ich danke allen, die mich auf ihre besondere Art unterstützt haben. Ohne die vielen lieben Rückmeldungen wäremanches viel schwerer gewesen.
Danke.




Freitag, 23. Juni 2017

Edirne letzte Stadt im Orient und vorletzte Gedanken

Edirne, eine alte Stadt. Ohne Plan bummle ich durch den alten Teil. Mindestens zwei bemerkenswerte Mocheen laden zum Tipp Besuch ein. Die Baukunst damaliger Zeit hat große Gebtshallen geschaffen. Ihre Kuppen ruhen auf dicken eckigen Pfeilern und sind wunderbar gemustert ausgemalt. Während ich so rumschaue, warten meine Stiefel vor der Tür. Dann wieder kleine Gassen. Alte Windschatten Häuser sind noch nicht abgerissen. Restaurants oder Geschäfte halten das Haus zusammen. Selten eine Frau mit Kopftuch oder Vollkörperumhang. In den Lokalen wird auch gegessen, getrunken und geraucht. Eben doch westlicher. Es gibt ein schönes Museum aber ich habe keine Lust mehr, warte auf die Abfahrt. Da ist ein Frisör ganz willkommen. Er Schneider flink mit der Maschine, den Feinschliff mit der Schere. Der Kopf wird mir gewaschen. Die Haare in den Ohren mit dem Feuerzeug abgefackelt. Alles sehr kurz. Der Helm wackelt jetzt auf meinem Kopf, wie auf einem alten Besenstiel.
Serbische Landschaft zieht vorbei, so schreibt man immer, wenn man im Zug sitzt. Felder, kleine Dörfer. Obstbäume und Blumen füllen die Garten. Die Wallnussbäume sind meine Favoriten. Man schafft Ordnung unter der EU-Flagge. Die roten Ziegeldächer der Häuser ruhen auf den Mauern des Erdgeschosses. Manchmal gibt es eine Etage dazu. Selten kommt der Grundriss über das Rechteckige hinaus. Berge zeichnen im Hintergrund runde Schwünge in den Horizont. Serbien, ein Land mit viel Leid beladen.
Bilder mischen sich in die vorbeiruckelnde Landschaft. Möven haben sich am Strand aufgereiht und beobachten die Wellen. Sie hüpfen etwas nach rechts, dann wieder nach links. Ein Tanz vor der Abendsonne, schöner als die Damen im Friedrichstadt Palast. Ein Kind möchte mitfahren, ist unerwünscht. Sie fliegen auf . Weiter draußen Simpson sie auf den Wellen.
Ist man unterwegs, richtet sich die Energie auf das Ziel aus. Ist der Weg richtig, soll ich lieber über Charoschomay oder besser durch die Berge reisen? Wo kommt das nächste Hotel?  Alltagsfragen fordern die Energie. Gefühle bleiben im Hintergrund. Ich hänge sie an Bildern auf, wenn ich sie später in Erinnerung rufe, geben sie die Farbe und Musik in das Bild.
Wehmut und Glück spazieren in mir. Noch ist das Ziel der Reise nicht erreicht. Greifbar liegt es vor mir und ist doch noch lange nicht begriffen. Mit wieviel kindlicher Neugier wurde ich beim Halten bestaunt und befragt. Immer wieder Germany gut, tolles Motorrad, so eine Reise und ganz alleine. Im Iran kamen immer Mehrere zusammen, solange bis einer ein wenig übersetzen konnte oder die Antwort auf meine Frage kannte. Die Versuche, ihre Neugier, was will der Deutsche hier, zu befriedigen waren rührend. Wie sie sich in den Parks oder am Rande der Straße in den Schatten setzten, ihren Gaskocher auspacken und gemeinsam Picknick machten bot ein Bild einfacher Zufriedenheit. Es hat eine Weile gedauert, bis ich die Hast ablegte. Die Angst vor Pleiten, Pech und Pannen fuhr mit. Ich hatte keine Ahnung, was das Motorrad aushält und ob die Anpreisung des Händlers, mit der Tenere gibt es keine Problem, stimmen würde. Ich malte mir aus, wie ich liegen bleibe und die Hilfe organisieren muss, keine lustvollen Bilder. Es braucht Energie, solche Bilder ins Gute zu wenden. Innehalten, das Erreichte abspielen lassen und die Gewissheit, dass es für ganz viele Sachen menschliche Lösungen gibt, helfen dem Energiefluss. Der Fluss, zumindest seine Feuchtigkeit, hat ja seinen Ursprung im Humor und also soll man ihn fließen lassen. Andererseits kann meine Angst nicht so groß gewesen sein, denke ich an meine Tour durchs wilde Kurdistan. Wenn ich davon erzähle, schlagen alle Türken die Hände über dem Kopf zusammen. Sie sehen lauter Terroristen. Ich sah eine prachtvolle Landschaft und eine Bergstraße, wie ich sie noch nie befahren habe. Fehlende Leitplanke, tiefe Abgründe, überall fuhr ich gut durch. Da gibt es noch mehr Strecken, die alles forderten. Ich bin sie mit froher Zuverwicht gefahren. Insgesamt habe ich das Risiko nicht außer Acht gelassen. Das riesen Motorrad zu beherrschen wollte bis heute erlernt sein. Inzwischen geht es viel besser und sicherer. So bereiste ich zwei mir fremde Länder, die Türkei und Persien: einfach toll. Es gibt noch viel zu sehen.

Donnerstag, 22. Juni 2017

Edirne, letzter Tag im wesentlichen Orient

Von der Ecke des Bosporus, die fast direkt am Schwarzen Meer liegt oder umgekehrt, ging meine Reise dem Ende entgegen. Auf Edirne zu musste ich fahren, um den Zug nach Villach zu erreichen. Am Abend saß ich vor meinen kleinen Fischen und blickte über das Meer, wie weit es ist. Viel Weite hat mich begleitet. Der Blick konnte schweifen, blieb manchmal fast haltlos. So viel habe ich gesehen, so wunderbare Menschen erlebt. Sie haben sich nicht verstellt, sie haben nicht gespielt, sie zeigten sich in ihrer Einzigkeit. Das ist, wenn ich das schreibe, immer noch anrühren. Ganz viel Einfaches erlebte und beobachtete ich und, mit wie wenig man auskommt.
Die neue Brücke zu fotografieren stellte sich als aufwendiger heraus als gedacht. Davon wird es keine Bilder geben. Weil es bis Edirne noch gute 300 km waren fuhr ich auf die dicke Autobahn. Es macht einfach keinen Spaß, in diesem Gerase zu fahren. Bald bin ich wieder runter und auf die Bundesstraße am  Bosporus entlanggeknattert. Dort wo ich ankam, geht es wieder zurück. Die Straße führt ins Innere. Landwitschaft hat die Ebene unter den Pflug genommen. Der Weizen wird schon geerntet. Viele Kühe für die Ayranproduktion fressen das mager ausschauende Gras und zaubern Milch daraus.
Optima Tours fand ich bald am Bahnhof von Edirne. Die Damen waren sehr um mich bemüht und vermittelten gleich ein Zimmer im Bahnhof für 10 €. Da kaum Zügen fahren war das "voll ok."
Es haben mich einige Anfragen hinsichtlich der Hotelkategorien erreicht. Z.B., ob es denn tatsächlich eine fünf Tiere Gruppe gäbe. Die Drei sei ja schon ganz heftig. Ja, es gibt auch die Fünf Insekten. Das sieht dann so aus:
Die Eingangstür geht nur mit einem kräftigen Ruck auf und schlägt hinter einem laut ins Schloss. Zum Glück fällt das Hotelschild nicht vom Dach.
Im Halbrund sind hinter Zigarettenrauch zwei Typen zu erkennen. Sie sitzen auf speckig angegriffenen Sesseln. Einer trägt eine ärmellose Feinripphemd und eine graue Jogginghose, der andere verdeckt seinen Körperumfangunter einem weiten Karohemd das sich faltenfrei über eine wadenlange weißgraue Turnhose legt. Beide haben die Statue von Ringkämpfern. Der, der gerade nicht raucht, bearbeitet seine Fingernägel mit einem Knipser. Habe sich die Augen an das Halblicht gewöhnt, sieht man auch den Dritten. Er ist mauseschlank. Seine Oberlippe ziert ein Bärtchen und er gibt gleich vor, Englisch zu sprechen. Er versteht leider erst nach einigen Anläufen, dass man ein Zimmer möchte. Ja, haben sie, wunderbar. Seine dunkelbraune Hose schlackert ihm um die mageren Lenden.
Im Zimmer ist erkennbar, dass schon mindestens drei im Bettzeug geschlafen haben. Bereits das heben des Bettuches erfordert den Besuch der nächsten Apotheke, denn neben den Flügellosen rufen Milben die Steigerung hervor. Im Bad sind Fliesen abgesprungen. Die Fehlstellen wurden von Hand mit Mörtel verschlossen. In den Fingerspuren sammelt sich regelmäßig Feuchte und erzeugt Pilzbelag. Das Klo wackelt, abgesehen von der Brille, man benötigt gutes Gleichgewichtsgefühl. Die Spülung hört nicht auf zu laufen. Im Waschbecken läßt der erste Strahl rostigen Wassers Rückschlüsse auf die Belegungsdichte zu. Die Fußpilzsporen sind glücklicher Weise eingetrocknet und stellen keine Gefahr mehr dar. Der Duschkopf spritz aus vielen Löchern aber kaum aus der Brause. Die Balkonbrüstung hört in Kniehöhe auf, der obere Teil ist abgerostet.
Der Dünne nennt den Preis und sagt, dass es weit und breit kein weiteres Hotel gibt. Über den Preis lässt er mit sich handeln.
Die Schlafstatt wird weiträumig mit Bolfo Flohpuder bestäubt. Dann geht man mindestens drei Bier oder Tee trinken. Kommt man zurück, klopft man vorsichtig auf die Matratze. Hüpft und springt nichts mehr, schnell den eigenen Schlafsack ausbreiten, reinschlüpfen, Reißverschluss zu ziehen und sofort einschlafen. Bewegt sich noch was, alles noch einmal von Vorne. Gereinigt werden diese Hotels nur, wenn der Krämer gegenüber Allzweckreiniger im Sonderangebot hat.
So ist das, wenn man die Welt bereist. Da kann man was erleben. Drückt mir bitte die Daumen, dass ich auch den Rest gut schaffe.

Dienstag, 20. Juni 2017

Durch die Weiten der Haselnußhügel und schwupp in Europa

Heutzutage sind die Regenkleider gut zu tragen. Sie halten über weite Strecken dicht und die innere Wärme wird ordentlich abgeführt. Irgendwann ist man die Beregnung dann doch leid. Wolken aus denen unaufhörlich dicke Tropfen schwappen behindern die Sicht, die Straßenbegrenzung lädt sich nur erahnen. So geht's strecknweise dahin. Die Pfützen werden tiefer, kleine Bäche rinnen über den Belag. Holzauge sei wachsam. Am Eingang einer Stadt winkt ein Hotel. Ich bin abgelenkt und fahre vorbei. Das nächste wird genommen. Es hat sich etwas zurückgenommen, steckt hinter Bäumen. Ganz neu ist es nicht mehr. Auch Innen hat es seine Zeit gehabt. Die Betten sind frisch bezogen. Die Dusche spendet heißes Wasser. 12  € und der Wirt kocht Tee. Wir sitzen in seinem "Wartereich." Er sitzt den ganzen Tag dort, der Fernseher läuft, zwischendurch klingelt das Handy. Mekan ist Rentner, 1400 TL (geteilt durch vier). Oben fehlen ihm alle Zähne. Er lebt ohne Frau, kennt aber zwei hübsche Russinnen. Die arbeiten auf der südlichen Seite am Meer. Ein Gebiss möchte er nicht, schließlich fährt er einen alten Mercedes (1994). Implantate sollen es sein. Na ja, bei der Rente. Deutschland findet er gut, die PKK nicht. Das ich in Kurdistan war findet er beachtlich, wo sie im TV gerade berichten, dass man Widerstandskämpfer gefangen nahm. Bei seinem Kumpel bestellt er mir "türkische Pizza," mit grobem Hackfleisch belegt und Ayran (inzwischen mein Bierersatz).
Im Bett denke ich darüber nach, Hotels mit einer Anzahl flügelloser Insekten zu kategorisieren. Von einem bis zu fünf Insekten. ZB. ein Insekt: deutlich abgewohnt, Teppich stellenweise bis auf das Gewebe durchgegeben, Türen schließen schlecht, Klo und Dusche mit grauen Spuren in Ecken, Bettwäsche frisch, bei offenem Fenster kein muffiger Geruch. Oder Kat. drei (3 Insekten): deutlich abgewohnt, schöne Risse verzieren Treppenhaus und Zimmer, Stolperstellen im abgelatschten Teppich, Tür lässt sich nur mit Trick verschließen, die Bettwäsche könnte schon mind. einen Bewohner vorher gehabt haben, Dusche tropft, heißes Wasser kommt erst nach langer Zeit, die Klobrille hängt auf halb Sieben, Fugen der Fliesen ausgebrochen und schön grau, es duftet nach Abfluss, der Seifenhalter ist gebrochen, die Handtücher sind frisch, die Anzahl der flügellosen Insekten im Bett beschränkt sich auf drei pro Meter hoch zwei, der Wirt ist freundlich und kocht Tee.
Es regnete die ganze Nacht, mein nächtliches Nachschauen half nichts, es goss weiter. Jedoch, der Morgen brachte die Änderung vom Dunkelgrau zu Hellgrau mit lichten Flecken. Da kommt Freude auf. Es kann nur besser werden. In Ruhe einpacken, duschen, rasieren, abhusten. Alles will getan sein. Die Handschuhe hatte ich mittels Klopapier und Föhn fast trocken bekommen. Die Heizgriffe mache den Rest. Es ist wunderbar dem anspringen den Motor zuzuhören. Gleich schiebt er mich auf die Straße und die ist vielversprechend.
Sie Küste arbeitet sich steil ins Mittelgebirge empor. Dort oben sieht es aus, als wäre ein friedlich wogendes Meer erstarrt. Man hat es mit Haselnußbüschen bepflanzt. Das kräftige Grün gibt der Landschaft die prägende Farbe. Kleine Dörfer unterbrechen den Fluß der Straße. Selten noch, grüßen graue Holzhäuser aus vergangener Zeit. Es riecht nach Stall. Alte Mütterchen hüten auf einen Stock gestützt ein oder zwei Kühe. Eine Ziegenherde bestimmt den Verkehr.
Mit dem Aufkommen der Autos, so hatte ich den Eindruck, nutzten viele Männer das Turbohochleistungsöl für ihr Auto auch als Gleitmittel beim Sex. Die darin enthaltenen Gene haben sich besonders auf ihre Sprösslinge übertragen. Sie holen aus ihren Autos raus, was das Öl hergibt. Es spielt keine Rolle, wenn dabei ein alter Motorradfahrer in den Graben geschoben wird, nur weil man in der Kurve den Gegenverkehr nicht rechtzeitig sehen konnte. Ich fahre gelassen und defensiv. Damit bin ich nicht schnell aber sicher unterwegs auf der Strecke, die sich wie eine Achterbahn durch das stille Meer der Hügel zieht. Es macht Freude, hier unterwegs zu sein.
Die neuen Brücke über den Bosporus sollte meine Biene und mich tragen. Eine gigantische Brücke. 1408 Meter spannt sie über die Enge, hängend an dicken Seilen. Die Ideen eines Thüringer, eine Mischung aus Hänge-und Schrägseilbrücke, ist von einer Schweizer Firma umgesetzt worden. Die beiden Pylone messen in der Höhe 322 Meter. Sie sind unbedeutend kürzer als der Eiffelturm. Die Seile wirken wie Saiten einer Harfe. Sie halten die Fahrbahn in der Schwebe. In der Mitte rasen Hochgeschwindigkeitszüge hin und her. Autos und Lkw's teilen sich je vier Fahrbahnen an den äußeren Rändern. Es ist gelungen, dem Beton eine ungewöhnliche Leichtigkeit zu geben.
Mit dem Finden der Zufahrt war es nicht ganz so leicht. Meine antiquarische Türkeikarte verzeichnete die Brücke noch nicht. Auch ein bekannter Internetanbieter von Routen, kannte die Verbindung noch nicht obwohl sie auf seiner Karte angezeigt wurde. Instinkt, wo es langgezogene könnte, habe ich inzwischen entwickelt. Und tatsächlich, dort wo ich dachte, gab es ein Hinweisschild "Yaviz-Sultan-Selim..." (es soll sich um einen Herrscher handeln, der so manchen dahin scheiden ließ.) Die alte Straße zur Brückenautobahn hatte unter den vielen Lastern, die immer noch dicht an dicht Baumaterial transportieren, stark gelitten. Ein Überholen war kaum möglich, weil immer welche entgegen kamen. Und trotzdem, die mit dem Ölgen konnten es nicht lassen. Dann kam die Auffahrt auf die Autobahn (sie soll einmal Edirne mit Ankara verbinden), die ich nicht für voll nahm. Eine Schotterpiste mit pfützigen Schlaglöchern. Nach vier Kilometern fragte ich nach. Man wies mir die Richtung zurück. Beeindruckend war die Querung auf der modernen Brücke. So ein Gewicht zu kontrollieren und zu halten und das in der Höhe zu bauen ( es gab einen schweren Unfall, der den Bau verzögerte), alle Achtung.
Jetzt bin ich wieder in Europa. Habe drei Sterne im Hotelnamen, gut gegessen, mein letztes Waschmittel verwachsen und werde morgen in Ruhe nach Edirne reisen.

Samstag, 17. Juni 2017

Verschnupft in Amasra

Am frühen Abend eines kalten Januarabends geboren und fünf Monate später durch die Luftbrücke ernährt, sind mir Erkältungen bestens vertraut. Bis heute kann ich den Viren nichts abgewinnen. Sie bedrohen mich. Ich kann das Leid nicht leicht nehmen. Als Kind musste ich im Winter, wenn ich durchgefroren nach Hause kam, sofort ein heißes Fußbad nehmen. Damit der Junge nicht krank wird. Na ja, heute mache ich ein wenig ruhiger.
So langsam ist es wie mit einem Luftballon, je älter er wird, um so weniger Luft behält er. Es ist schwer, über eine solche Reise, den Ballon immer prall zu halten. Die vielen Eindrücke helfen der Leere zur Fülle, doch manches wird erst später zur gewünschten Luft. Später, wenn das Erzählte am Gegenüber reflektiert werden kann. Das Schreiben ist mir eine Lust. Es leert den "Speicher" und macht Platz für Neue. Ins Chaos des Erlebten kehrt vorübergehend Ordnung ein. Sie ist notwendig, damit wieder Chaos entstehen kann. Der Wechsel zwischen beiden Seiten sorgt für Entwicklung, die Verstehen erleichtert.
In den letzten beiden Tagen bin ich erst an der Küste entlang und später durch die sehr schöne  Mittelgebirgslandschaft, die zum schwarzen Meer hin abfällt, gereist. Am Rand des Meeres wird eine Autobahn gebaut. Kilometerlang ging es auf Schotten dahin. Da konnte die Tenere wieder zeigen, was sie so kann. Landeinwärts zeigt sich eine Mischung aus Schwarzwald, Eifel und Böhmer Wald. Kleine Häuser zwängen sich in die Hänge, Kühe weiden am Rande der Autobahn. Bäuerliche Kleinwirtschaft gibt den Eingesessenen Brot zum Leben.  Die Bergstrecken stören die Biene nicht. Mühelos spaziert sie Kurve um Kurve in die Höhe. Da zeigt sich ihre wahre Größe.
Ich möchte die Begegnung mit einem Berliner Motorradpärchen erzählen. Beide sind in Berlin gestartet. Denise und Esben haben sich kleine Honda Enduros gekauft, 26 PS. Die sind leicht zu händeln. Damit wollen sie eine Weltumrundung fahren. Er ein freundlicher rotblonder Däne und sie eine freundliche Blondine. Beide strahlten soviel Lebensfreude aus, dass ich am liebsten mitgefahren wäre. Unter "Motourama" kann man ihre Tour im Internet verfolgen. Das sind die Situationen im Leben, in denen man sich erinnert, was man hat und mit wieviel Glück alles verbunden ist.
Viel mehr ist heute nicht drin, mein Kopf brummt, die Nase läuft und der Husten sucht sich seinen Weg.
Drückt mir die Daumen, dass es weiterhin so wunderbar nach Hause geht.

Donnerstag, 15. Juni 2017

Abendstimmung im Fastenmonat

Sanft schaukeln die Wellen das Restaurant in der untergehenden Abendsonne. Sie wirft lange Schatten in das Hafenbecken und verteilt ihre letzten Strahlen auf die roten und gelben Fischtrawler. Möven fliegen eine kleine Abendrunde, äugen nach einem letzten Happen. Sie kreischen zänkisch und jagen der Nachbarin den Fang ab. An den Schiffsmasten fangen die rote Fahnen mit dem weißen Halbmond den Abendwind ein. Einige schlafen schon, so still hängen sie.
Schaue ich über die Mohle, dorthin, wo das Schwarze Meer, das gar nicht so schwarz ist, in den Strand übergeht, reihen sich kleine weiße Häuser die Küste empor. Bäume unterbrechen die klaren  Linien. Weit hinten am Horizont ist es bereits Nacht.
Heute gehöre ich zu den Ungläubigen. Ich esse bereits vor dem Böllerschuss, der vom Ende des Fastentages kündet. Kleine in Öl gebackene Fische zieren den großen Teller. Sie zeigen Bauch und durch die leichte Panade schimmert ein zuückhaltendes  Rot mit hellgrün silbrigen Streifen. Die Zwiebeln schmecken nicht vor und lassen dem Salat seinen eigenen Geschmack.
In unserem christlichen Abendland wäre die hier erlebte Art der Enthaltung nicht denkbar. Und dann auch noch einen ganzen Monat. Über Tag könnten die Biergärten kein Geld verdienen. Bayern, dort wo der christliche Glaube fast türkisch ist, ist doch tagsüber ohne Haxe und Bier nicht vorstellbar. Hinzu käme der pekuniäre Ausfall, der einer haushaltstechnischen Kathastrophe gleich käme. Jedenfalls lebt man hier ganz gut damit und mir lassen sie meine kleinen Ausfälle durchgehen. Ich muss nur darauf achten, rechtzeitig im Lokal zu sein, sonst sind alle Plätze belegt.

Mittwoch, 14. Juni 2017

Ali und die 40 Döner

In Sinop hatte ich gerade meinen Rundgang beendet und mich für drei Tage vor Ort entschieden, da werde ich schon angesprochen.  "Dein Motorrad, du kommst aus Berlin?" "Ja, stimmt und Sie? Wo haben sie Deutsch gelernt?" Der Mann mit dem kräftigen Schnauzer:" Komm, Tee trinken, ach, Ramadan hier nicht so streng."
Wir gehen ums nächste Haus, sind an der Hafenkante. Typisches Teehaus, nur Männer. Einige spielen Karten oder Backgammon.
"Was machst du?" Ich erzähle von meiner Reise. Er ist sichtlich beeindruckt. "Und du," frage ich. Er teilt das Schicksal vieler Türken, sein Name ist Ali. Einfach zu merken. Ali macht Urlaub. Wir kommen ins Gespräch, das eine erstaunliche Entwicklung nimmt.
Sein Vater lebte auf der Halbinsel in Sinop, wo er kaum etwas zu tun hatte. Als er 18 wurde brach er mit anderen 1961 nach Deutschland auf. Düsseldorf! Muss furchtbar gewesen sei. Schwere Arbeit, schlafen in Baracke. Mein Vater ist clever, nahm sich mit Freunden eine Wohnung, heiratete, hatte schickes Auto. Der Vater hatte 1970 eine eigene Wohnung. Ali und Mutter wurden mit dem Opel  nach dem Sommer mit nach Düsseldorf genommen. Kleine Schwester musste bei Oma bleiben. Sein Vater war modern, schickte die Mutter zum Putzen ins Krankenhaus, ihn in den Kindergarten. War dort das erste Türkenkind. Schule war gut, Mathe und so prima. Ali auf's Gymnasium. Kommt doch 1983 der Onkel nach Düsseldorf und macht Dönerrestaurant auf. "Am Nachmittag helfe ich immer. Bald kommt ganze Klasse zum Mittagessen. Restaurant läuft gut." "Und wie hast du das mit der Schule gemacht?" "Na ja, ich war gut. Besonders Physik. Ich konnte am spezifischen Gewicht feststellen, ob der Döner mit gutem Fleisch war." Der Onkel fragt, ob er eigenes Restaurant haben möchte. Hat er nicht nein gesagt, Führerschein gemacht Auto gekauft und so. Auch Ali ist clever. Bald hat er vier Dönerbuden und lässt andere "mitarbeiten." Schule adieu. Bald macht er nur noch in Dönerherstellung. "Kleine Fabrik, weißt du. War nicht einfach." Etwas gedankenversunken streicht er sich über eine dicke Narbe am rechten Unterarm. "In die Maschine gekommen," frage ich. "Ne, ne, ist eine andere Geschichte." Ich sage: "Du bist also Dönerkönig von Düsseldorf?" Er wehrt mit leichter Geste und einem Lächeln ab, "nein, nicht König, aber gutes Geschäft."
Und jetzt kommt es erst richtig. "Ist doch schade mit der Schule. Du hättest Physik studieren können,"  hake ich nach. Ja, sagt er, hätte ich. Habe auch was über Einstein geschrieben, toller Typ. Das mit der Zeitkrümmung und das sich das Universum ausdehnt findet er stark. Er sei das Beste Beispiel dafür. "Ali, du dehnst dich doch nicht aus!" "Doch," sagt er, "ganz einfach. Du kennst doch die Geschichte mit dem Reiskorn und dem Schachbrett, 1,2,4 und so. Am Ende kannst du die ganze Verwandtschaft satt machen." Steckst du ein Korn in die Erde, bekommst du mehr zurück. Wo soll denn das ganze Korn hin, wen sich die Erde nicht ausdehnen würde. "Einen Döner angefangen, jetzt ganz viele. Stell dir vor, alle Soldaten von deutscher Wehrmacht wären nicht im Krieg erschossen, sondern hätten alle Kinder. Deutschland total voll. Keine Türken, keine Döner und ich armer Mann, legt er lachend nach. "Ali, ich bin beeindruckt und wie geht das mit der Zeitkrümmung?" "Na, ganz einfach," er legt den Kopf zur Seite, "musst du dir wie Hängematte vorstellen. Netz von Hängematte." Er malt mit seinen Händen ein Netz in die Luft. Dort wo die Matte am Baum hängt, ist die Zeit kurz. Kind bist du nicht lange, Schule, Arbeit. Dann kommt  Geld verdienen. Hast du den Hintern in der Matte, ist das Netz weit. Du hast mehr Zeit. Jetzt, wo ich alt werde, hängt die Liege wieder dichter am Baum. Die Maschen werden kurz, die Zeit geht schnell. "Merkst du das nicht?" Er sieht mich forschend an. Ganz abstreiten kann ich nicht, dass die Zeit schneller vergeht als früher. Ob das an der Hängematte liegt?
Meine Frage nach einem Hotel beantwortet er mit "komm!" Er telefoniert kurz und wir gehen wieder ums Eck über die Straße. "Hotel 57, " der Besitzer arbeitete auch in Deutschland. In der Nähe vom Tegernsee. Seine Tochter spricht perfekt deutsch. Da kann nichts schief gehen. Zimmer und Preis sind gut. Ich kann aufs Meer schauen und die Katzen auf den Dächern beobachten.
Wieder gut getroffen!

Dienstag, 13. Juni 2017

Küstenautobahn

Entlang des Schwarzen Meeres haben Arbeiter die Pläne der Ingenieure in eine Autobahn gewandelt. Oft sieht man Spuren, die dicke Maschinen in die Felswände gezeichnet haben. Dort wo die Felsen zu hart oder Boden nicht enteignet werden konnte, habe die schweren Geräte das Gewässer verschüttet. Die Trabzoner müssen seit dem die Betonpiste überqueren, um ans Wasser zu gelangen. Wie in vielen der Küstenorte zieht sich das Häusermeer einige Kilometer dahin. In die Höhe konnte man nicht bauen. So richtig schön ist das nicht. Mit den Neubauten wird versucht, Farbe ins Grau zu bringen. Es gelingt bei Sonnenschein ganz gut. Das feuchtwarme Klima bestimmt die Bemalung der älteren Häuser: Pilzgraugrün, besonders in den Ecken, die keine Sonnenstrahlen abbekommen.
In Trabzon wollte ich etwas rasten. Die Biene hatte eine Durchsicht verdient. Zündkerzen nachsehen, Vergaser und Bremsen prüfen, na ja, was eben so eine Biene braucht. Im Internet wurde ein Werkstatt angezeigt. Mit dem Taxinavi fand ich sie letztlich. Sie sollte ab 8 Uhr offen haben. Gegen 9:15 kam der Chef und schloss auf. Er konnte die Arbeiten nicht ausführen​, bei einem solchen Motorrad schon gar nicht. Ankara, 850 km oder Istanbul, 1450 km wurden angeboten. Ich habe wohl sehr enttäuscht geschaut. Dann, nach einer kurzen Pause schlug er noch Samsun vor. Er sei sich sicher, dort können die Arbeiten erledigt werden. Der Hotelmitarbeiter hatte Verständnis für meine Lage. Es gab kein Problem bei der unerwarteten Abreise.
Jetzt hatte ich nur noch ein Ziel vor Augen, Werkstatt Samsun, 360 km. Mit dem Kradl darf man nur 90 km/h auf dem Highway rollen. Es gibt regelmäßig Kontrollen. Zu schnelles Fahren kann teuer werden. Unterwegs traf ich noch eine Biker aus England. Über Spanien, Frankreich und die Balkanstaaten war er auf den Weg nach Georgien. Er war schon in Australien, Indonesien und wollte jetzt noch Neuseeland kennen lernen. Netter junger Mann. Gegen 15:30 erreichte ich die östlichen Ausläufer von Samsun. Um zur Werkstatt zu gelangen, musste ich zum anderen Ende der Stadt 19 km fahren.
Die Typen waren wieder einmal originell. Sie kannten eine Mechaniker in Deutschland, den sie anriefen. Der übersetzte mein Begehr und bald wurde eifrig geschraubt. Besonders gefiel mir Alsu mit seinem Hund Friedrich Nietzsche. Er hatte dicke tätowierte Arme, Bart und fuhr eben auch Motorrad. Leider war das Gespräch mit ihm begrenzt. Nietzsche ins Englische zu übersetzen gelang mir schon deshalb nicht, weil ich ihn selbst kaum verstanden habe. Auch Biker sind jenseits von Gut und  böse. Der Meister hingegen druckte sich die Wartungsanleitung für die Tenere aus und hakte fleißig ab. Die Zündkerzen sahen gut aus, das hätte ich bei dem "Sprit" der letzten Wochen nicht gedacht. Zwischendurch erzählte ich von meiner Tour. Das kam gut an. Der Preis war überraschend gut aber die Zeit war verstrichen. Fast 18 Uhr zeigte die Uhr. Zuversichtlich fuhr ich aus der Stadt. Auch auf dem Land gibt es Hotels. Na ja, gegen 19 Uhr musste Sabines Zauberspruch herhalten und siehe da, nach der nächsten Kurve wies ein Schild zum Hotel. Sehr ordentlich, sehr preiswert und ein gutes Abendbuffet. Ich habe Zeit und so schaute ich am Morgen in den Reiseführer, welcher nächst Beste Ort zum Verweilen einladen würde.
Ich schreibe aus Sinop. Eine kleine Halbinsel beherbergt den Ort. Hätten die Russen damals keine Kanonade auf den Ort losgelassen , wäre er noch schöner. Nur wenige alte Häuser sind erhalten geblieben. So verdient er drei Tage Verweilen.

Samstag, 10. Juni 2017

Ein bisschen Ällgäu in Ostanatolien

Inzwischen bin ich am Schwarzen Meer. Es regnet und man kann das Meer nicht vom Himmel unterscheiden. Grau ist die  bestimmende Farbe. Hatte ich schon lange nicht mehr.

Meien Augen spazieren über die fruchtbare Steppe. Sie stolpern über Steinhaufen, bleiben an kurzen Büscheln hängen. Ehe sie die Berge im diesigen Licht erreichen, haben sie die Entfernung noch nicht erfasst. Es ist die Länge der Augenwanderung, die sich von bisher betrachteten Landschaften und unterscheidet. Unterhalb des westlichen Ararat im ostanatolischen Hochland ändert sich die Landschaft. Sie erinnert ein wenig an das Allgäu. Grüne Almflächen wachsen die Hügel empor. Jetzt, wo das frühe Jahr aus vollen Zügen lebt, ziehen Matten gelber Blumen die Hänge empor. Blüten in zartem Lila wiegen sich dazwischen im Wind wie ein Tüllschleier. Fällt das Licht der Sonne günstig zeigen sich weiße kleine Blüher an ihren Rispen wie zarte Wellen am Meer. Zwei große Greifvögel mit ausladenden Schwingen lassen sich von der mageren Thermik  tragen. Immer wieder helfen ihre Flügelschläge, die Höhe zu halten. Prachtvoll. Vom Pflug gebrochene Erde treib ihren feuchten Atem über die Straße. Letzte Schneeresten zeugen vom eisigen Winter. Die Abstände machen den Unterschied zum Allgäu aus. Alles wirkt großzügiger. Nur die Almhütten, die sich am geschütztem Fleck versammelt habe, sind aus grauem Balkenholz. Jede hat eine Veranda, auf der sich der Abend erwarten lässt. Wellblechdächer an Stelle von Schindeln. Menschen hämmern und graben. Für den Almsommer soll alles gerichtet sein. Ein idyllisches Dorf.
Später dann, auf der dem Schwarzen Meer zugewandten Seite wachsen Kiefern und Laubbäume. Sie schenken mir ein wenig Heimat. Eine Wiesenflächen im Hochwald mit kleinen Picknickpavillons lädt zu verweilen ein. Ruhe über Allem. Kühe mapfen Gras und schauen treu. Eine Hündin beäugt mich und sichert ihr Revier. Ein Platz für eine Nacht. Jedoch, das Wetter ist trügerisch. Die Wolken sehen nicht freundlich aus. Gestern, am Abend, gab es ein heftiges Gewitter mit haselnussgroßen Hagelkörnern. Das möchte ich nicht hier oben erleben. Eine wunderbare "Alpenstraße" erwartet den Motorradfahrer. Im oberen Teil durch die engen Serpentinen anspruchsvoll. Weiter unter sind die Kurven weicher. Es lässt sich wunderbar "cruisen." Die Laster, die schnell nach Hause wollen lasse ich gerne vorbei. Eine zeitlang sprang ein Bach, später ein Fluss neben dem Fahrweg. Er wird in einem riesigen See gestaut. Der Fluß Coruh speist mit seine Nebenquellen dieses gigantische Gewässer. Jetzt, wo die Straße weit oberhalb verläuft, sieht man welche Täler überflutet sind.
Ein kleines Hotel in Arhavi bietet Bett, Dusche und WiFi. Es ist höchste Zeit, denn bald verschwimmt der Horizont des Meeres im Grau des Himmels. Wenig später fallen die Tropfen aus den Wolken und hören den ganzen Abend nicht mehr auf.

Letzte Schneeresten auf den Gipfeln zeugen von kalten Wintern. Der Unterschied zu den bayerischen Bergen liegt in den Abständen. Alles ist größzügiger.

Freitag, 9. Juni 2017

Frauenfrage

Als ich Kind war, beobachtete ich, wie meine Mutter Geld in Briefumschläge tat. In einer Zigarrenkiste schienen sie sicher. Es war das wöchentliche Haushaltsgeld. Ab 1954 durfte sie nach Absprache mit meinem Vater als Aushilfe im nahen Krämerladen bei Herrn Schulz arbeiten. Später beim Maschenaufziehen (die Perlons wurden noch repariert). Das Lochen der Lottoscheine kam später. Eine Kleinigkeit konnte sie sich selbst kaufen, bei einem Kostüm musste verhandelt werden. Sabine geht Shoppen und kommt mit hübschen Sachen nach Hause. Ich bekomme sie immer ganz frisch vorgeführt.
Im Iran scheinen die meisten Frauen den Haushalt zu führen. In Hotels erlebte ich Frauen an der Rezeption. Sie könnten meist Englisch  sprechen. In den BH Abteilungen der Basare boten männliche Fachverkäufer die Ware an. Feldarbeiterin, Lehrerin und Krankenschwester sind Berufe, in denen sich Iranerinnen besonders wohl zu fühlen scheinen. Alis (lernte ich am Kaspischen Meer kennen) zweite Tochter ist eher eine Ausnahme. Sie ist promovierte Biologin und arbeitet in einem Labor. In einer Bildungsschicht ist immer mehr möglich. In einem Gespräch mit einem deutschen sprechenden Iraner erfuhr ich, dass er vor der Revolution mit seiner Freundin gemeinsam baden ging. Sie im Bikini. Heute trenne ein Bretterzaun Männer und Frauen voneinander. Die jungen Leute hätten keine Freude mehr. Früher gab es eine Bordellstraße, heute sei alles verboten. Seine Tochter soll später zur Uni gehen. Er fand gut, dass jeder für sich eine Arbeit entwickeln kann. Sei es Feuerzeuge auf der Straße verkaufen. 
Also, ein bisschen hatte ich die Frauen in ihren schwarzen Umhüllungen satt. Schuhe, Hose, Überkleid und Umhang, alles schwarz. Der weite Umhang verhüllte den Kopf, manchmal Teile des Gesichts und wurde mit der rechten Hand vor dem Kind zusammengehalten. Manch Umhang hatte ein dezentes  Muster, wahrscheinlich ein Wagnis. Wurde die rechte Hand benötigt, hielten die Zähne den Überwurf beieinander. Sie huschen  wie Fledermäuse durch die Straßen. Es gibt viele Frauen, die sich westlicher kleiden. Ein Kopftuch fehlt nie, ebenso ein gedecktes, den Körper verschleierndes Kleid. Ich bin mir nicht sicher, wie viele von ihnen das Schwarz abwerfen möchten. Sie sind es gewohnt. Wann kommt man in die Lage, Veränderungen Raum zu geben? Wie lange hat es bei mir gedauert, bis ich die lila Latzhose als Recht auf eine eigene Persönlichkeit nachfühlen konnte. Noch schwerer war es, die eigene Person mit allen Widersprüchen anzunehmen. Der schwarze Umhang wirkt doch unterdrückend. Selten sah ich eine Frau stolzen Ganges auf mich zugehen. Schöne Landschaft, alte Kultur, freundliche Menschen, phantastische Märchen, was hindert das Land, alles zu zeigen was es hat?

Von Tabris zur Grenze, Aserbaidschan

Gute 4400 km bin ich im persischen Märchenland gefahren und heute wieder heil an der Grenze gelandet. Eine letzte Nacht auf einer persischen Matratze wollte ich mir vor dem Wechsel in die doch westlich angehauchte Kultur noch gönnen. Ohne Hast das Land verlassen, welches zu bereisen bereits die Träume meiner Kindheit belebte. Tee, eine letzte Tasse vor der Abfahrt. Mehr sollte nicht möglich sein, ein Rumoren in den unteren Därmen verbot das Essen. Trotz aller Vorsicht hatte es mich erwischt.
Man hatte mich gewarnt, an der Grenze stehen Helfer, die wollen Geld verdienen. An der ersten Schranke winkte mich gleich einer am Schlagbaum vorbei und bedeutete mir, anzuhalten. Habe ich aber nicht und bin eifrig weiter gefahren. Dann wurde es unübersichtlich. Viele Spuren, viele Häuser, viele Männer mit gelben Papieren (Carnet der Passage!). Ich also hin. Alles Brummifahrer. Ja, da drüben würde man den Stempel bekommen. Ein Stück weiter, ja hier nur für die Einfahrt. Ausfahrt geht oben. Also die Straße weiter hoch. Durchfahrt versperrt. Haste du noch Iran Geld, tauschen? Nein, hab alles  versoffen. "Yes, drunken!" "No Money?" "Nein, alles versoffen!" "Carnet?" Achselzucken. Einer zeigt auf ein Haus. Ich hin. "No, no,
Passport." "Wo?" Er zeigt in eine Richtung. Inzwischen haben mich drei Männer angebaggert, sie wollen mir helfen, "kein Geld." Das gibt es nicht. Lange Schlange vor dem Passschalter. Ich versuchen es von der anderen Seite, der Zöllner vergrault mich. Kommt einer mit Aktentasche und weißem Hemd, wirkt offiziell. "Give me Paß, no waiting." "How much?" No no... Den Paß gebe ich ihm nicht, sage aber "Go." Er marschiert an der Schlange vorbei zum Zöllner. Kurzes Palaver, Blick in den Computer, rumtippen, Zack ist der Stempel im Pass. Der mit dem Hemd:" Carnet!" Ich:" OK, Go!" Das Carnet wird rausgesucht. Am ersten Tisch an der Schlange vorbei. "Salam, mach mal deinen Kringel auf's Papier!" Kringel erfolgt. Weiter zum nächsten, der steht vor der Tür und raucht (will ja nur sagen, ist ja Ramadan, von wegen enthaltsam und so...) "Salam alter Schwede, habe hier wieder son Deutschen, der will sein Carnet abstempeln, kann'ste dein Kringel machen?" Ohne Worte wird gekringelt. Zurück vor die Glasscheibe mit Öffnung. Paß und Carnet verschwinden dahinter und werden eifrig bearbeitet. Zwischendurch hatte ich den Eindruck, er findet mich nicht im IT-Universum. Dann aber doch. Stempel drauf und fertig. Der  Helfer bekommt noch ein Papier. Der,  "ready, to Motorcycel and go!" Na prima, keine 40 Mitnuten seit dem ersten Schlagbaum. Am Grenztor winkt er mit dem Papier. "50 € Service." Arsch, denke ich und lache ihn an. "You are prima Helper. Tank you! Gut, not 50 €. 15 OK." Er spielt den Entsetzen. " Nö, 50 €." Ich: "Ist ein bisken fülle für die paar Minuten." Er: "I don't understand." " Make a new Price!" Das Weißhemd: "Ok, 40  €." Ich schüttele mein weises Haupt und zeige mit dem Daumen nach unten. Also, wir einigen uns auf 30. Ist immer noch zu viel. Die ganzen Gänge hätte ich bestimmt nicht hinbekommen oder nur nach Stunden. Jedenfalls stehe ich vor dem Tor in die Türkei. Es bleibt erst mal geschlossen. Zwei Soldaten sitzen im Schatten und plaudern. Ich suche Schatten. Nach 10 Minuten gehe ich zu den Beiden. Einer erhebt sich und deutet an, dass er das Tor öffnen wird. Seinem türkischen Kollegen ruft er zu, dass er sein Tor auch öffnen soll. Der macht erst noch seine Aufgaben zu Ende. Wie von elektrischer Energie betrieben schleicht sich das eiserne Tor zur Seite. Gut geschmiert gibt es keinen Ton von sich. Ich durch, Biene abgestellt und zum Häuschen. Der schreibt seiner Geliebten gerade ein Gedicht. Nach dem ich mich geräuspert habe, ist auch das Poem zu Ende geschrieben. Ich soll erst irgendwo darüber gehen. Der hat das Gedicht nötig, so brummig ist der drauf. Also darüber. Hier werden auch Gedichte geschrieben. Paß, carpaper,  ist seine knappe Anweisung. Jetzt schreibt er ein Epos in den Computer. Es wird die zweite Strophe zu meiner ersten Durchfahrt. Der Eintrag kommt in den Pass. Ich wieder zurück zum Ersten. Der ist bestimmt bei der dritten Strophe. Fast wortlos erfolgt das Verfahren zur Einreise in die Türkei. Ich darf weiter. Wie sich ein paar Minuten später herausstellte sagte er mir nicht, dass ich ein Papier benötige. Deswegen werde ich am Durchlass zur Autobahn zurückgeschickt. Krudeliger Untergrund auf der Straße vor dem Tor. Wende da mal 300 kg. Na immer schön ruhig. Alle schauen zu. Jetzt mache ich Show. Ich schiebe die Biene rückwärts. Ein Pickup mit Soldaten steht im Weg. Als ich losfahre sind alle gespannt, ob ich vorbei komme. Im iranischen Verkehr gestählt, fahre ich um Haaresbreite am Auto vorbei. Vor dem Bürohäuschen, an dem ich bei grüner Ampel vorbeifuhr, steht ein Soldat und winkt mich auf die andere Seite, will ich aber nicht. Er winkt heftig. Ich rufe ihm zu, dass ich nicht Einreise. So, der kleinen Zettel, halbe BVG Fahrscheingröße, ist der Toröffner. Fast wäre er davon geflatter aber der Zöllner fängt ihn ein und ich fahre in der Türkei. Schön, dass der 5100 Meter hohe Ararat majestätisch über Allem wacht und an die Biebelstunden bei Pastor Rauh erinnert.
Die Realisierung von Träumen will verdient sein. Ohne Belastung gibt es keine Energie für Zufriedenheit und umgekehrt. Solche Situationen sind anstrengend und ich muss hellwach dabei sein. Ein Fehler, ein falscher Satz können unangenehme Folgen haben. Es hilft sich zu sagen, dass die Anderen auch leben wollen. Manchmal auf eine Art die ich nicht verstehe, aber muss ich das?

Donnerstag, 8. Juni 2017

Sag zum Abschied leise "khoda hafez"

Nun, wo das Ende meiner Fahrt durch Persien naht, ist meine Gefühlswelt ein Kuddelmudel. Ich hoffe, gut über die Grenze zu kommen. Jetzt nach den Anschlägen in Teheran kann ich nicht einschätzen, was und wie kontrolliert wird. Nach zwei Nächten bin ich klüger.
Tabris die 2 Millionenstadt zeigt deutlich, dass sich die meisten Iraner in den bekannten Städten drängen. Gut 75 Millionen Menschen leben in der Gebirgs- und Wüstenlandschaft des vergangenen Weltreiches Persien. Auf der Rangliste der bevölkerungsreichen Länder belegte der Iran 2011 den Platz 17 hinter Deutschland. Neben den Persern leben Aserbaidschaner und Kurden hier. Es soll auch noch die Lust geben, die habe ich leider nicht getroffen.
Landschaftlich hat das Land viel zu bieten. Die mächtigen Berge und die weiten Wüsten, die sich wie ein ausgelaufenes Meer zwischen den Gebirgen erstrecken, sind teilweise von bizarrer Schönheit. Viel trockenem Land wird Nahrung abgerungen.
Die dichte Bevölkerung in den Häusermeeren führt zu der Vereinfachung des Alltags. Man braucht schnell ein Dach über dem Kopf. Da lebt und schläft der alleinlebende Parkplatzwächter im zwei mal zwei Meter Wachhäuschen und lebt vom Anteil der Parkgebühren. Oft wirkt das Urbane lieblos. Das drückt auch die Verschmutzung der Umwelt aus. Kann man sagen, jeder lebt so wie er geliebt wird? Junge und alte Männer schieben schwer beladene Karren durch die Basare. Die Karren sind alt und wirken gebrechlich, die Räder eiern und machen das Schieben schwer. Wen kümmert's! In den Basaren hocken Männer vor ihren Läden. Unmengen von Hosen werden feil geboten. Im Hintergrund des Ladens stapelt sich die Ware bis unter die Decke des Gewölbes. Mir ist unbegreiflich, wer das alles kaufen soll. Fast an jeder freien Stelle unter dem Gewölbe hat ein Kleinhändler ein Tisch aufgestellt oder eine Decke auf den Boden gelegt, um Obst, Feuerzeuge oder Schals zu verkaufen. Auf den Straßen wiederholt sich das. Selten machen sich Bettler bemerkbar.
Meine Reisezeit ist nicht optimal gewählt (Ramadan). Kein Cafe oder Teehaus hat vor 21 Uhr geöffnet. Es gibt kaum ein Ort zum Verweilen und um Leute zu beobachten. Schade.
Nochmals zum Verkehr. Ruß und anderen Abgase entlassen die Motore ungefiltert (wobei das bei uns  ja auch nur Schönfärberei ist...) in die Luft. Den Typen mit der Sense wird es freuen. Die triefende Gemütlichkeit einer aufgeräumten Schwarzwälder Kuckucksuhr gibt es hier nicht. An manchen Häusern werden Rosen und Obstbäume gepflegt. Das Auge erfreut sich daran.
Die Gebirgslandschaft mit dem Wasser und dem kräftigen Laubwald waren mir eine Freude. Die Weite der Wüste und ihr heißer Sand sind nach wie vor irritierend. Das war die Erfahrung wert. Besonders die fast wasserlosen Gebirgszüge mit ihrem vielfältigen Farbspiel von Weiß, Rostrot, Braun, Grünspan, Anthrazit bis Schwarz boten einen Firnis, wie ihn nur alte Meister zaubern können.
Das welke Grau der Städte und der quirlende Verkehr haben manchmal etwas bedrückendes. Das ständige angesprochen werden ist bisweilen anstrengend. Immer Smalltalk geht nicht. Deswegen habe ich mir heute einen Dienstwagen gebucht und mich von Mr. Amesi nach Kandovan fahren lassen. Ein touristisch voll erschlossenes Felsen-Dorf. In den Tuffstein, mit seinen Kegeln, hat man bereits in vorislamischer Zeit Höhlen gearbeitet, um darin zu wohnen. Bis heute leben Menschen dort. Die Höhlenwohnung hat ihre Vorteile, im Sommer ist es schön kühl. Die Tuffkegel (Gestein vulkanischen Ursprungs, lässt sich leicht bearbeiten) sind mit Treppen verbunden, damit die darüber liegenden Wohnräume erreichbar sind. Manch waghalsige Brückenkonstruktion aus rohen Holzbalken verbindet einzelne Kegel miteinander. Eine Augenweide sind die Frauen, sie tragen bunte Umhänge mit blumigen Mustern. Auf dem Rückweg musste Mr. Amise noch den Keilriemen wechseln. Er hatte das gut im Griff. Die Zeit bis zum Essen fassen reichte noch für eine Dusche aus. Sie wäre eigentlichlich nicht nötig gewesen, denn ich wollte in ein ehemaliges Hamam zum Essen gehen. War ich dann auch, war nett (ohne Dusche) und ich bin satt geworden.
Zur Gefühlswelt schreibe ich vielleicht noch etwas, wenn ich das Land verlassen habe.

Dienstag, 6. Juni 2017

Der Ärger der fehlenden Bilder

Der Ärger über die nicht mehr vorhandenen Bilddateien sitzt tief. Schlecht geschlafen, versucht an das Gute zu denken und trotzdem. So ein Verlust will verschmerzen sein. Das macht sich auch in Wut bemerkbar. Die mich beim Überholen schneidenden Autos lasse ich nicht so einfach vorbei. Wenn ich am Gas drehe, bleiben die stehen. Das bedeutet strenge Selbstkontrolle. Zurücknehmen, weiterhin ruhig fahren. Mit Unmut im Bauch kommt man nicht weit.
Ich bin bis Ahar gekommen. Landschaftlichen hübsch. Wieder Berge, einer über 4000 m hoch. Ich fahre auf einer Hochebene. Die frischen Buchenwälder gibt es nicht mehr. Dafür haben Bauern das Land unter ihren Pflug genommen. Getreide, auch Reis, gedeihen ebenso wie Kirschen. Sie sind jetzt gerade reif und werden con Bauern, die mit ihren blauen Pickups am Straßenrand stehen, verkauft. Aprikosen, Melonen und natürlich Tomaten stapeln sich in den Autos oder auf dem Weg. Immer wieder halten Einheimische und kaufen ein. Die Landschaft gibt der Hitze Raum. Doch der ständige Wind von den kühlen Gipfeln macht sie erträglich. Nadelbäume sind rar, dafür habe sich Pappeln und Birken im Land verwurzelt. Die Menschen unterstützen sie dabei.
Bei einem Halt in Ardebil parkte ich zu dicht am Hintereingang der Moschee. Der Mulla kam mit seinem Auto nicht auf den Hof. Ich entschuldige mich und schob meine Biene zur Seite. Als Dank bekam ich eine Honigmelone geschenkt. Dadurch bekam  ich der Nachteil des Alleinreisens deutlich zu spüren. Man kann sich keine Wassermelone kaufen, man schafft sie einfach nicht aufzuessen. Transportiere 'mal eine angegessene Melone bei 34 Grad auf dem Motorrad! Das geht einfach nicht. Und stückweise hat mir noch kein Händler Melone verkauft.
Wie ich also so rumsitze kommen wie immer Männer und wollen wissen wo ich herkomme. "Allmaan," lautet meine Antwort. "Ah, Germany, Germany gut." Dann geht noch "how are you?" Wobei die Gegenfrage schon kaum noch verstanden wird. Heute gesellte sich jedoch ein Vater mit seinen Söhnen dazu. Der Ältere sprach gut Englisch. Der Vater gab ihm auf, zu übersetzen. Sie leben in Tabriz und ich soll mich unbedingt melden, wenn ich dort bin. Sie würden mir die wichtigsten Dinge der Stadt zeigen wollen. Na, mal sehen, ob ich das annehme.
Die Hotelsuche war einfach. Halten an der Polizeistation, fragen und mit Blaulicht zum Hotel bringen lassen. Insofern war der Tag auch ganz schön.
Ob jetzt noch einmal Bilder hochlade? Gestern habe ich mir dabei als Daten zerschossen. Ich muss mir die Sache überlegen.
Und dann ist mir wieder eine tolle  Sache passiert. Ist ja Ramadan, bekommste vor 21 Uhr nichts zu futtern. Ich Frage den Hotelboy. Der zeigt die Hauptstraße runter, dreht mit der Hand zwei Kringel in die Luft und winkt dann nach Rechts und Links. Gehe die Straße hoch, beim zweiten Kreisverkehr sind rechts und links Lokale. Ich also los.   Ein Stück nach dem ersten Kreis sieht es hinter einem Schaufenster verdammt gut nach Gaststätte aus. Bestimmt zu zwei Drittel besetzt. Da spare ich mir Fersengeld. "Salam!" Gibt es etwas zu essen? Frage ich mit meinem Dolmetscher einen jungen Mann im roten Servierjäckchen. Er wirkt ein bisschen unsicher. Es kommen zwei Männer dazu. Handschlag, woher? Germany gut. Ich schaue mich um. Rechts sitzen nur Frauen, alle im typischen Landesschwarz. Sie wirken munter. Links sitzen nur Männer. Die sehen aus wie bei uns. Ich Frage nach, ob es tatsächlich eine Gaststätte ist. Ja, klar, gutes Essen. Mir wird ein Mann vorgestellt. Ich verstehe nichts. Setz dich Mal hier an die Ecke. Ist ja schön, ich sitze zwischen allen Stühlen. Germany ist neutral. Es kommen noch Frauen herein. Da muss ich mich umsetzen. Die vom Männertisch winken schon. Der mir gegenüber sitzt kann ein paar Brocken Deutsch. Sein Bruder lebt in Heidelberg. Ja, ja, ein gutes Lokal. Bald kommt die Suppe. Tomate mit  Graupen und Möhrenstiften.  Mit dem Salz hat man es im Iran nicht so. Ich soll das Brot dazu essen und die "dekmäh" ( Reis, Gewürze in Weinblättern). Salat steht in einer Plastikverpackung bereit. Ich und Ungekochtes, da kann ich mir gleich die Hose zubinden. Zwischendurch ein süßer Happen Halva mit Pistazienhack. Ja, ich reise alleine. Mein Freund bekommt das Bein nicht mehr über den Sattel. Ich mache vor. Verstehende Erheiterung. Ich versuchen ihnen meine Reiseroute vorzustellen. Sie sind begeistert und schütteln den Kopf. Jetzt kommt Reis und Kebab. Die gegrillte Tomate mischt man unter den Reis. Ebenso den Frischkäse. Mit Sumac bestreuen gibt es manchmal etwas mehr Würze. Tee, Cola, Wasser helfen gegen den Durst. Zu guter Letzt schließt ein kastaniengroßer süßer Happen den Magen. Dann noch für jeden eine Banane für den Weg. Ich sei von Herrn Mesikli eingeladen. Ist das nicht prima. Er freut sich, dass er mich einladen konnte. Ich soll noch mit nach Hause kommen. Ich lehne dankend ab. Morgen wieder fit aufs Motorrad und so. Ich vermute, man hatte zum gemeinsamen Fasten brechen geladen aber was das genau war? Jedenfalls war es nett und ich hatte Unterhaltung. So geht es hier zu.

Sonntag, 4. Juni 2017

Weiter in den Bergen

Nach dem Frühstück verabschiedete ich mich von Ali und seiner Frau. Ich musste wieder mit dem Bruder Maji telefonieren. Er hält sich in Teheran auf, lebt aber in Berlin. Er veklickerte mir, das Ali alles geregelt habe. Ich müsse nur die Übernachtungen bezahlen. Lunch und Dinner würde ich so bekommen. Außerdem sei ich ganz herzlich nach Teheran eingeladen, natürlich mit Sabine. Es gelang mir nicht, etwas auszuschlagen. Zu guter Letzt überreichte Ali mir noch eine Riesenpackung Tee aus der Region. Ich konnte es nicht zurückweisen.
Also fuhr ich reich beschenkt nach Rasht.
Es muss gegen 1890 gewesen sein, als man von Berlin ziemlich direkt nach Rasht reisen konnte. Die Stadt war Ausgangspunkt für Persienreisende. Mit der Eisenbahn ging es nach Odessa. Dort wartete ein dicker Dampfer und brachte die Reisenden nach Batumi. Ab hier stieg man wieder in Wagongs und die russische Lokomotive zog alles über Tiflis nach Baku. Ein Schiff  brachte die​ Fremden zum Hafen Bandar Anzali. Ab hier ging es mit dem Kamel, dem Pferd oder mit dem fliegenden Teppich nach Rasht und weiter nach Teheran.
Heute ist es eine moderne Stadt. Vom Alten ist kaum etwas zu sehen. Also fuhr ich weiter. Das war nicht so einfach, denn der Weg war schwer zu finden. Ich fand wieder einen Motorradfahrer, der mir vorfuhr. An einer wuseligen Ecke passierte es dann doch. Ich hielt lieber an, als mich in Gefahr zu bringen. Schon schepperte es. Mir fuhr einer in den Koffer. Er schimpfte auf mich. Sein Scheinwerferglas hatte es zerbröselt. Der Motorradfahrer wies ihn zurecht. Und der Polizist winkte ihn weiter. Außer einen weiteren Kratzer hatte der Koffer nichts abbekommen. Ich sollte einfach weiterfahren. So habe ich das dann auch getahn. Dann kam aber erst der richtige Stau. Gefühlte 45 Minuten ging es in schönster Mittagssonne stop and go zu einer Baustelle. Ich war froh, unfallfrei den Stau überlebt zu haben.
In Asalem fand ich den Abzweig nach Khalkhal, meinem heutigen Ziel. Eine schöne Gebirgsstraße führt in den Bergort. Wie hier üblich, ist die Straße​ von Hüttenrestaurants gesäumt. Schade, das alle fasten. Es gab noch kein gegrilltes Lamm. Eine Art Ayran und 'ne Sprite konnte ich ergattern. Kleine Sandkuchen vom "Vortag" fand ich in der Satteltasche. Es half über den Tiefpunkt. Ebenso brachte ein  Nickerchen im kühlen Schatten einer Buche frische Energie. Immer wieder wird die Biene bestaunt. Ich bin mit ihr und den Männern z.Z. das am meisten fotografierte Objekt im Iran. Inzwischen habe ich Gleichmut entwickelt und Ertrage es mit Fassung. Bei einem Fotostop bekam ich einen Tee und musste mich wieder ablichten lassen.  Um mich herum habe  sich das Sabalan Gebirge und die  nördliche Ausläufer des Elburz Gebirges aufgebaut. Am dichten Buchenwald ist erkennbar, dass es häufiger regnet. Das Gehölz und  grüne Buschwerk nehmen dem beigen Fels die schroffe Härte. Alles  sieht lieblicher aus. Die Sonne und die dicken weißen Wolken unterstreichen das freundliche Gesicht der Berglandschaft. Das feuchte Wetter bekommt auch der Moghan-Ebene gut. Gemüse und Früchte wachsen zielstrebig.
Die Orte sind von Weitem nett anzuschauen, kommt man näher zeigen sie sich oft Vernachlässigtes.
Ein ordentliches Hotel für einen angemessenen Preis ist schnell gefunden, mit WiFi.

So, jetzt ist passiert, was ganz schrecklich ist, Google hat meinen Bilderspeicher gelöscht und ich habe kein einziges Bild mehr. Das Zwischendurchspeichern war erfolglos und so verlasse ich Persien ohne meine Bilder. So ist das eben. Sehr schade. Zum Heulen....

Samstag, 3. Juni 2017

Strandspaziergang

 Im Brandenburgischen essen die Pfingstradler/innen Eisbein und radeln kurze Strecken. Der Strand des Kaspischen Meeres lädt zum Strandspaziergang ein. Hier gibt es auch Feiertage ob es sich dabei um Pfingsten handelt könnte ich nicht erfahren. Das Hotel ist gut besucht und am Strand tummeln sich die Gäste.
Herr Mohammad ist gar nicht der Hotelmanager sondern ein Gast. Der Bruder seiner Frau betreibt das Gästehaus. Er verbringt mit Frau und Tochter freie Tag am Meer. Seine Frau, ehemals Lehrerin und er arbeiten nicht mehr. Sie sind froh, ihren Tag so zu leben, wie sie Lust haben.
Familie Mohammadi

So ein fauler Tag ist ganz schön und bereitet den Abschied vor.

48 Jahre alter sowjetischer Geländewagen
















Die gab es wie Sand am Meer, ungefährlich

Die liefen dort Rum, ist doch schön
Strandleben am Hotel






So ein schöner Tag
Ob Kranich  oder Reiher kann man
nur von unten erkennen


Freitag, 2. Juni 2017

Pause am kaspischen Meer

Im Rückblick war es doch eine gute Entscheidung, nicht nach Tehran hineinzufahren. Bis zum großen Flughafen ging es noch ganz gut. Ab dann fingen die Vorstädte von den Vorstädten der Kleinstädte an. Fast zwei Stunden fuhr ich durch dichten Verkehr, in dem Jeder eher als der Andere an der nächsten Ecke sein wollte.  Die von mir geplante Strecke waren nicht immer ganz eindeutig ausgewiesen oder ich war zu sehr auf den Verkehr konzentriert, jedenfalls musste ich zwei Mal Ehrenrunden drehen. Hier ist das aber nicht so schlimm. Ist man an einer Ausfahrt noch nicht zu weit vorbei, kann man auf der Standspur wenden und richtig einfädeln. Einmal hat mich ein Polizist in den Gegenverkehr eingewunken und so kam ich gut weiter.

Hier läuft beim Abendessen und überhaupt ständig der Fernseher. Die Werbung unterscheidet sich kaum von der, die wir kennen. Windeln, Wasch- und Geschirrspülmittel die Bilder und Geschichten gleiche sich. Signal Zahnpasta oder Lux Seife werden angepriesen. Das wirft die Frage auf, worin unterscheiden wir uns, wenn wir für gleiche Werbung empfänglich sind? Oder haben die Konzerne bereits ihre Produktwerbung über politische Grenzen hinweg vernetzt?
Jetzt zu Ramadan, wo tagsüber nichts gegessen und getrunken und auch sonst enthaltsam gelebt wird, sind alle Menschen angehalten, besonders freundlich zu sein. Offensichtlich wird es nicht ganz so streng gehandhabt. Ich bin bisher nicht verdurstet und verhungert.
Im TV wird von Feierlichkeiten zum Ramadan berichtet. Hier im Iran herrschen die Shiiten. Suniten gibt es auch, welche Rolle sie spielen habe ich bisher nicht erkannt. Die beiden Richtungen entstanden aus einem Familienstreit. Man konnte sich nicht einigen, welche Familie die rechtmäßige Nachfolge des Propheten antreten soll. Die drei Religionen (Moslems, Juden und Christen) streiten sich ja, wie in einer guten Familie üblich, seit Jahrhunderten um die Wahrheit. Wer von ihnen vertritt Abraham, den Urvater, mit der schönsten Wahrheit? Es ist schwer, in einer Großfamilie alle unter eine Hut zu bekommen.

Alborzgebirge


Schwarzbunte Iranerin

Regenwald, Nordseite des Alborz

Heute fuhr ich weiter durch das Alborzgebirge. Auf der Nordseite fällt es steil ins Meer ab. Die Straße schlängelt sich in Serpentinen von einem Bergdorf zum Nächsten. Leider verhinderte eine dichte Wolkenschicht den Blick auf die Gipfel. Vom Kaspischen Meer steigen feuchte Lüfte an den Hängen auf und regnen sich ab. Eine üppige waldreiche Vegetation erfreut die Menschen. Buchen und andere Laubbäume herrschen vor. Tee und Reis können angebaut werden. Im Hotel, welches ich nur nahm, weil ich meine Motorradklamotten in der Maschine waschen konnte, arbeitet ein Manager, der einen Bruder in Berlin hat. Er selbst war mit seiner Tochter in Berlin und ich musste gleich mit Maji telefonieren. Es ist wieder alles zum Besten bestellt. In wenigen Schritten bin ich am Strand des weiten Meeres.

Kann den Wellen zuschauen und spazieren gehen. Ich werde zwei Nächte bleiben und faulenzen.




Typischer Biker am kaspischen Meer



Donnerstag, 1. Juni 2017

Vom heißen Sand zum springenden Gebirgsbach

Seit einigen Monaten hatte es Bewegung gegeben. Man rückte enger zusammen und wurde schwerer. Ein Knistern vernahmen alle, manchmal auch ein Klopfen und Tropfen. Alten Sagen wurden lebendig. Getuschel und Geflüster nahmen zu. Die ganz Alten, die zu unterst lagen, sprachen es nach oben. Eines Tages werden wir wieder zu dem werden, was wir einmal waren. Von Woche zu Woche gab es  mehr Bewegung. Jetzt störte mächtiges Krachen die Stille und es fühlte sich an, als bewege sich alles in eine Richtung. Langsam zwar aber unaufhaltsam. Das uralte Eis wurde zu Wasser. Unter dem dicken Panzer floß es jetzt unaufhörlich. Dort wo das betagte Gestein weich war, schliff sich das Wasser seine Bahn. Jedes mitgenommene Körnchen half, die Rinne tiefer zu wetzen. Unaufhörlich rauschte die Tropfen dem gemeinsamen Treffpunkt entgegen. Dort, wo sich alle sammelten, sollte man wieder zu werden, was man einstmals war. Dort im großen Gemeinsamen, gab die Zeit, die Unendliche, den Start für die Veränderung. Der Aufstieg in den Himmel, zu den Wolken, war wie Alles wohl geordnet. Irgendwann kam man wieder dorthin zurück, wo alles seinen Anfang nahm. Hatte man jedoch sehr viel Glück, so kam man an einem Ort zur Erde zurück, der fremd und unbekannt war. Viele Schicksale waren vorhanden. Man wusste nie, welches man bekam.

Die Rinne, die sich unter dem dicken alten Eis ausgewaschen hatte, war indes zu einer beeindruckenden Schlucht an der Chalus- Straße zwischen Karaj und Chalus- geworden. Heute fuhren ca. 1/4 aller Thehraner die Strasse neben dem Fluß entlang. Ein wunderbarer "Alpen-Paß." Sie liegt wunderbar und es macht Freude die vielen Kurven zu fahren, wenn... Es ist nicht zu glauben, da überholt jemand in der Linkskurve rechts, weil da gerade mal genug Platz für ihn ist oder auch links, weil, es geht doch. Schnell überholen erfolgt so wie so immer, wenn die Polizei nicht zu sehen ist. Die steht häufig am Straßenrand und "unterhält" sich mit Verkehrsteilnehmern. Auffällig sind die Abschleppwagen, die sich in regelmäßigen Abständen eine Parkbucht geschaffen haben. Und tatsächlich, sie werden benötigt. Zum Glück fuhren keine "Überseelaster" aber so richtig frisch war die Luft nicht in jeder Kurve.
Grün ist doch meine Farbe. Die Bäume, der sprudelnde Bach und Blumen, weckten meinen Hunger.
Hinter mir sprudelt der Bach und
spendet frische Kühle
 In einer Gaststätte am Flüsschen hielt ich. Trotz Ramadan gab es einen gegrillten Fleischspieß und Reis. Die Bedienungen hatten ihren Spaß mit mir und beim Preis habe sie bestimmt geschummelt. Aber mich hat die Lage gefreut und so habe ich alles erduldet. Es hat geschmeckt und ich war satt. Ein Kaffee war ein guter Abschluss.
In Marzanabad gab es ein Schlafplatz für mich. Also gute Nacht bis morgen. Abendliche Kühle umfängt den müden Fahrer.
Stausee

Gaststätten am Kabel an Pass

Zwischenstopp in der oben beschriebenen
Schlucht, hier durch menschliches Zutun
erweitert