Montag, 1. Mai 2017

Tag der Arbeit - bis Thessaloniki

Ein sanfter Morgenschleier dämpft das frühe Licht. Ein Pickup rumpelt über die geschotterte Straße. Hinaus zum 1. Mai oder zum Angeln. Die kleinen Pipmätze sind schon wieder eifrig im Kirschbaum beim Rauben, wahrscheinlich halten die Kinder nicht still.
Das Wetter macht sich, dass ist gut so. Ich möchte später einen Abstecher zum einem alten Kloster machen. Die Straßenbaumeister legten die Straße dicht am Meer in den Hang. Ruhig schlängelt sie sich dahin. Lichten sich die duftenden Ginsterwälle am Rande der grauen Bahn, kann ich einen Blick über das Mittelmeerblau erhaschen. In den kleinen Orten haben Angler ihre Ruten in den Sand gesteckt, hoffen auf dicke Fische. Ich kann ruhig dahin rollen.
Die Beschilderung ist auf Notwendiges reduziert. Kreuzungen laden zum Halten ein, um Orientierung zu finden. Die Orte sind touristisch aber auch auf ruhige Weise unerschlossen. Sie scheinen liegen gelassen, dass Kümmern reicht nicht so weit, wie in Binz an der Ostsee. Die Unaufgeregtheit bekommt den Häusern gut.
Bei Platamonas sitze ich in einer Strandbad. Nur ein sandverblasener fester Weg zwischen dem Meer und meinem Ausblick. Die Typen in der Bar sind entspannt und freundlich, der Strand so, wie Gott ihn schuf. Nicht Jedermanns Sache.
Gutmütig schlängelt sich die untergeordnete Fahrspur durch das flache Schwemmland. Schilfgürtel lassen Wasser ahnen.
Bei Litochoro verlasse ich die Richtung, wende mich den Bergen zu, dem Olymp!!! Dort
gibt es das sehr schön gelegene St. Dionysos Kloster mit Kirche mitten in Eichenwäldern. Der Weg ist gut ausgeschildert und von griffiger Qualität. Das ist wieder ein Kurventraining vom Feinsten. Als ich nach einer guten Stunde endlich oben bin, habe ich Oberarme aus Lehm. Zum Glück habe ich noch ein gekochtes Ei und eine Apfelsine im Tankrucksack. Sie sind nötig.
Der kleine Fußweg zur Teilruine ist schnell gemacht. Klug kuschelt sich das Steinwerk in den Wald. Nicht so leicht zu erreichen, geschützt in stiller Andacht.

Die Kapelle gab mir Entspannung für die Abfahrt. Die Kraft reichte noch für ein paar hausgemachte Bouletten mit Salat im kleinen Restaurant. Die Autobahn meidend fuhr ich auf der Straße am Meer weiter. Sie war im "Wiederaufbau." Stellenweise ging der Asphalt in Schotter über. So eine Tenere packt das.
Die letzten Kilometer nahm ich dann doch die Autobahn und fand schneller als gedacht ein ordentliches Hotel für eine guten Preis.




1 Kommentar:

  1. Hallo Rüdiger!
    Die meisten Orte deiner Tour sind mir noch von unseren Griechenlandreisen bekannt. Da werden viele Erinnerungen wach. Die teils einfachen freundlichen Menschen haben mich damals schon begeistert. Sie geben dem Fremden Essen und Trinken und erfreuen sich am Austausch.
    Jetzt wirst du ja bald ohne Probleme jede Nadelkurve nehmen nach so vielen Übungsstunden. Aber bitte nicht leichtsinnig werden.
    Viel Spaß beim Weiterfahren. Bald wirst du die Grenze zur Türkei erreichen und dieses schöne Land kennen lernen. L. G.

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