Donnerstag, 1. Juni 2017

Vom heißen Sand zum springenden Gebirgsbach

Seit einigen Monaten hatte es Bewegung gegeben. Man rückte enger zusammen und wurde schwerer. Ein Knistern vernahmen alle, manchmal auch ein Klopfen und Tropfen. Alten Sagen wurden lebendig. Getuschel und Geflüster nahmen zu. Die ganz Alten, die zu unterst lagen, sprachen es nach oben. Eines Tages werden wir wieder zu dem werden, was wir einmal waren. Von Woche zu Woche gab es  mehr Bewegung. Jetzt störte mächtiges Krachen die Stille und es fühlte sich an, als bewege sich alles in eine Richtung. Langsam zwar aber unaufhaltsam. Das uralte Eis wurde zu Wasser. Unter dem dicken Panzer floß es jetzt unaufhörlich. Dort wo das betagte Gestein weich war, schliff sich das Wasser seine Bahn. Jedes mitgenommene Körnchen half, die Rinne tiefer zu wetzen. Unaufhörlich rauschte die Tropfen dem gemeinsamen Treffpunkt entgegen. Dort, wo sich alle sammelten, sollte man wieder zu werden, was man einstmals war. Dort im großen Gemeinsamen, gab die Zeit, die Unendliche, den Start für die Veränderung. Der Aufstieg in den Himmel, zu den Wolken, war wie Alles wohl geordnet. Irgendwann kam man wieder dorthin zurück, wo alles seinen Anfang nahm. Hatte man jedoch sehr viel Glück, so kam man an einem Ort zur Erde zurück, der fremd und unbekannt war. Viele Schicksale waren vorhanden. Man wusste nie, welches man bekam.

Die Rinne, die sich unter dem dicken alten Eis ausgewaschen hatte, war indes zu einer beeindruckenden Schlucht an der Chalus- Straße zwischen Karaj und Chalus- geworden. Heute fuhren ca. 1/4 aller Thehraner die Strasse neben dem Fluß entlang. Ein wunderbarer "Alpen-Paß." Sie liegt wunderbar und es macht Freude die vielen Kurven zu fahren, wenn... Es ist nicht zu glauben, da überholt jemand in der Linkskurve rechts, weil da gerade mal genug Platz für ihn ist oder auch links, weil, es geht doch. Schnell überholen erfolgt so wie so immer, wenn die Polizei nicht zu sehen ist. Die steht häufig am Straßenrand und "unterhält" sich mit Verkehrsteilnehmern. Auffällig sind die Abschleppwagen, die sich in regelmäßigen Abständen eine Parkbucht geschaffen haben. Und tatsächlich, sie werden benötigt. Zum Glück fuhren keine "Überseelaster" aber so richtig frisch war die Luft nicht in jeder Kurve.
Grün ist doch meine Farbe. Die Bäume, der sprudelnde Bach und Blumen, weckten meinen Hunger.
Hinter mir sprudelt der Bach und
spendet frische Kühle
 In einer Gaststätte am Flüsschen hielt ich. Trotz Ramadan gab es einen gegrillten Fleischspieß und Reis. Die Bedienungen hatten ihren Spaß mit mir und beim Preis habe sie bestimmt geschummelt. Aber mich hat die Lage gefreut und so habe ich alles erduldet. Es hat geschmeckt und ich war satt. Ein Kaffee war ein guter Abschluss.
In Marzanabad gab es ein Schlafplatz für mich. Also gute Nacht bis morgen. Abendliche Kühle umfängt den müden Fahrer.
Stausee

Gaststätten am Kabel an Pass

Zwischenstopp in der oben beschriebenen
Schlucht, hier durch menschliches Zutun
erweitert

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