Donnerstag, 29. Juni 2017

Mit deutschen Türken im Zug nach Hause

Für zehn Euro schlief ich gut im Bahnhofshotel. Ab 17 des nachsten Tages Uhr sollte das "Bording" beginnen. Die Menge der Mitreisenden war überschaubar. Zehn Reisende teilten sich einen Schlafwagon. Ich hatten ein Viererabteil gebucht, schlief dann im Zweier mit Ibrahim . Ibrahim war der erste Insbrucker Türke mit einem Taxiunternehmen. Seit über 30 Jahren lebt er in der Tiroler Landeshauptstadt, sein Pass weist ihn als Österreicher aus. Er lebt gerne in der Alpenrepublick, findet "sein" Land gut und fühlt sich innerlich als Türke. Mir versicherte er, dass er froh sei, wieder nach Hause fahren zu können. Die Unordnung und Lässigkeit störe ihn im Land seiner Eltern. Das es ihm gut geht, ist an seinem Leibesumfang zu sehen. Bewegungsmangel und einseitige Ernährung hat er als Ursachen erkannt. Jedoch ist, wie so oft, der Geist willig und das Fleisch schwach. Er möchte sich ändern. Beim nächtlichen Schnarchen hat es noch nicht geklappt.
Mit der Biene fuhr ich in einen dunklen Autowagon, mit "wunderbaren" Längsrillen im Boden. Vorher erfolgten die Paßfomalitäten ohne Problem.
Optima hatte eine bunte Mischung von Bordpersonal eingestellt. Aus allen Staaten, die durchfahren wurden, waren Mitarbeiter dabei. Bulgaren, Serbier, Kroaten und Slowenen. Einige sprachen und verstanden Deutsch. Das Bestellen von Bier war damit möglich. Die Küchenprodukte waren von rustikaler Qualität und erzeugten Gerichte, die ein überzeugendes Gefühl von Sättigung hinterließen. Ein junger Türke um die 35 Jahre war gerade Vater geworden. Stolz zeigt es das Bild seiner Tochter. Sie ist wirklich süß. Ein dicker schwarzer Mecedes SUV wird vonihm gesteuert. In Syrien sei er gewesen. Ja, gibt es das? Doch, sagt er es gehe, wenn  man einen Verwandten hat, der ein hohes Turkisches Militär ist. Mit dem sei er nach Syrien gefahren, um Grundstücke zu kaufen. Der Sysrische Staat verkaufe Grundstücke von Familien, die den Krieg nicht überlebt haben. Sein Geschäft sei gut gelaufen. Mit dem Leid und Elendder Menschen lasst sich immer ein gutes Geschäft machen, werfe ich ein. Seine Frau hätte ihm auch schon Blutgeld vorgeworfenund wenn nicht er, würden Andere das Geschäftt machen. Nach viereinhalb Jahren Gefängnis in Deutschland habe er inzwischen einen straffreien Weg eingeschlagen und sich eine Tankstelle, ein Hotel  und eine Gaststätte gheschaffen. Viereinhalb Jahre Gefängnis waren seiner penkuniären Biographie nicht abträglich.
Jedenfalls wurde ich von einigen Mitreisenden gut mit Brot, Gurke, Tomate und Melone versorgt. Ich litt keinen Mangel, kam gut ernährt um drei in der Früh' in Villach an. Mein Plan, ein Stück mit dem Autoreisezug zu überbrücken, war gut. Die Wagons sind nicht klimatisiert und alles ist einfach und praktisch. In Villach stand mir die erste Nachtfahrt bevor: Suche die Autobahn Salzburg-München. Wie so oft erwies sich die Polizei als hilfreich. Sie fuhr das Stück durch die Ortschaft vor, biszu dem Punkt, von dem konnte ich die Autobahn nicht mehr verfehlen konnte. Gegen sechs Uhr erreichte ich das Zollamt Rosenheim an der Autobahn. ich musste das Carnet abstempeln lassen, um das hinterlegte Geld  zurück zu erhalten. Eine Stunde Wartezeit hatte ich nicht eingeplant. Das Zollamt öffnete erst um sieben. In der Gesellschaft zollerfahrener Trucker verging die Zeit gut.
Vieertel nach Sieben saß ich wieder auf dem Mopped und fuhr zu unseren Freunden Ursel und Bernd bei München. Wir haben wie immer gut geplaudert und ich konnte Bernd als Fußballtrainer kennen lernen. Sekine Manschaft gewann trotz drückender Hitze 3:2.
Auf der A 9 kam die Abfahrt Hiltpoltstein in Sicht. Ein Ort in der fränkischen Schweiz, der Kindheitserinnerungen wach rief. jedoch, es fand sich  kein Hotel im malerischen Ort, über dem eine Burg thront. In Gräfenberg hatte ich Glück. Ein Gast hatte im Dorfgasthof abgesagt und ein Bett für mich frei gelassen. Mit einem rustikaler Braten und Bier aus der Brauerei des Gasthofes führte ich die nötige Bettschwerre herbei. Das Frühstück stand dem gestrigen Braten nicht nach undso fuhr ich gut gestärkt vom Hof. Die Bundesstraße 2 schlängelt sich durch die waldreiche Gegend bis nach Bayreuth. Ich gönnte mir die entspannte Fahrt und vermied rund 70 km Autobahn. Gelassen steuerte ich die Biene nach Berlin. Um 15:00 Uhr klappte ich vor meiner Haustür den Seitenständer runter und war glücklich gelandet. Sabine hatte einen liebevollen Empfang vorbereitet. Freund und Mitbewohnerinnen empfingen mich und zeigten, dass es zu Hause am Schönsten ist.
Ich danke allen, die mich auf ihre besondere Art unterstützt haben. Ohne die vielen lieben Rückmeldungen wäremanches viel schwerer gewesen.
Danke.




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