Sonntag, 23. April 2017

Windiger Rutsch

So, nun bin ich bis nach Kinding gefahren. Gute 500 km. Nach dem hinter Berlin die Reifen warm gefahren waren, stellte ich den Tempomat auf 120 km/h ein, lehnte mich an den Packsack, verschränkte die Arme vor dem Bauch und legte die Beine auf den Lenker. Kein LKW störte meine Bahn. Das Problem bestand darin, dass mich der heftige Wind vom Sattel fegen wollte und mit verschränkten Armen kann man sich nicht so gut festhalten. Immer wieder werden in der Literatur Szenen beschrieben, in denen der Wind Menschen anspringt. Heute habe ich erfahren wie das ist. Hinter Brücken, an lichten Waldstellen, neben weiten Fluren auf deren buckligen Hügel Windräder Strom erzeugen sprangen mich Windböen an. Spannend wird die Kraft, wenn sie mich in die nächte Spur drückt oder ein kräftiger Schub von hinten angebraust kommt. Schön waren aus die Hagelschauer. Ihre trommelde Musik mahnt zur Vorsicht. Als mir die Augen schwer wurden, war Pause mit Gymnastik angesagt. Ein Stück Bundesstraße über Töpfen bei Hof brachten mich wieder in Schwung und so bin ich bis Kinding im Altmühltal gekommen.
Im Gasthof "Krebs" gab mir ein Stück rösche Landente die nötige Bettschwere und natürlich ein Bier.

1 Kommentar:

  1. Mit verschränkten Armen Motorrad fahren? Das wird die geliebte Frau zuhause sicher beruhigt aufnehmen...
    :-)

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