Donnerstag, 27. April 2017

Fernes Griechenland

Ein ganzes Stück Weg liegt nun schon hinter mir. Heute habe ich eine Verbindung und kann schreiben. Von Igoumenitsa, wo ich heute früh ankam, bin ich bis nach Metsovo gefahren. Ein kleiner Urlaubsort in den Normalen Pin. Cola und Pasta Bahn mich gerade wieder auf. Aber der Reihe nach.

Das Stück Arbeit von Deutschland bis hierher hatte schon ein paar Tücken. Wie immer scheint die Sonne, das Kurvenfahren vor dem Zirler Berg geht gut. Der Feuerstuhl zieht geduldig aus allen Kurven. Vor der Grenze noch einmal tanken, bevor es teurer wird. Abgebogen in eine Ortschaft. Vor mir ein Kehrfahrzeug. Ungeduld in der engen Straße. Da kommt der Spalt zum Überholen. Der Koffer bleibt an einer Kante hängen, da gibt es kein Halten mehr. Hubert kommt aus dem Garten hilft mir das Krad wieder auf zustellen. Koffer ab, zerbeult, passt nicht mehr an den Halter. Hubert schickt mich zur Tayotawerkstatt. Der Typ stellt mir seine Werkstatt zur Verfügung. Ich arbeite hart. Es ist gut, wenn man ein Handwerk gelernt hat. Nach zwei Stunden schweißtreibender Arbeit ist der Koffer wieder dran. Hubert ist Fernradler und radelt nach Italien. Sein Rad ist schon bepackt. Respekt, mit wie wenig Gepäck er auskommt. Wir trinken einen Kaffee und wünschen uns gegenseitig Glück.

In Innsbruck sagt die Yamaha Werkstatt das ich weiter fahren kann. alles okay.
Also suche ich die alte Brennerstraße und Folge der Route nach Italien. Bis Bozen zieht es sich dahin. Es ist schon dunkel als ich ankomme. Ein wenig Irrfahrt und Suchen half mir zu einem Bett, denn nicht jedes Hotel hatte ein Freies. Das hängt mit dem Feiertag " von der Befreiung vom Faschismus" zusammen, der am nächsten Tag gefeiert werden will.

Schnell noch eine Pizza um und ein Bier, bevor ich ins Bett falle.  Eine Warnung aber auch viel Glück. Dazu wieder einen sehr liebenswerten Menschen kennengelernt.

Am nächsten Morgen sieht es nach Regen aus. Also lieber auf die Autobahn: es geht schneller und fährt sich bei Regen sicherer und da muss ich mir wieder etwas zulegen. Recht flott geht es nach Venedig. Den Weg kenne ich noch vom letzten Jahr. Ich folge der Beschilderung, die "Venedig Fähren" ausweisen. Irgend ein Industriehafen Gebiet erscheint mir wenig vertrauenswürdig. An einer Tankstelle Frage ich nach den Fähren. Ja, die gehen von Venedig aus. Also wieder zurück. Aber wo ist der Fähre? Bei einem Pförtner zum Handelshafen Frage ich nach. Mein Gott hat der eine Laune. Ohne Worte drückt er mir eine Luftaufnahme in die Hand. Es sind drei Namen mit Straßen verzeichnet.  Auf Nachfragen tippt er auf eine Namen und winkt mich davon. Später wird mir klar, dass er diesen Zettel ca. 30 Mal am Tag verteilt.
Also wieder zurück aber ich finde die Straße nicht. In einem Hotel versichert man mir, dass die Fähren in Venedig ablegen. Auf einem kleinen Stadtplan zeichnen sie mir ein, wo der Ableger ist. Also wieder nach Venedig. Weit und breit kein Ableger, dafür aber eine blonde Polizistin mit Kollegen. Sie übernimmt die Konversation er schreibt auf. Von wegen blond...
Wieder zurück und bald bin ich in enden Industriehafengebiet. Manchmal zeigen kleine Schilder den Weg zu den Fähren. Ein Parkplatz mit halb fertigem Gebäude weißt sich als Ticketbüro aus. Ein Angestellter zeigt mir den Weg zu meinem Ticketbüro. Es öffnet in gut vier Stunden. Zum Glück regnet es nicht. Weil sich im Büro keiner mehr sehen lässt, werde ich zur Infostelle für alle verstört Suchenden.

Na ja, ich war gegen 12:30 in Venedig, um ein Uhr morgens soll die Fähre ablegen. Sie hat Verspätung, so Schlaf ich ein wenig neben meinem Motorrad. Zwei Wiener sind auch mit dem Motorrad angekommen. Es gibt Unterhaltung.

Auf die Fähre zu fahren ist eine weitere Herausforderung. Der Boden ist glatt und ölig. Enge Kurven und Rampen müssen genommen werden. Glücklich geschafft. Besonders der Weg wieder durch den Schiffsbauch trieb mir den Schweiß auf die Handflächen. Jedenfalls bin ich ein ganzes Stück weiter gekommen.

Alles Weitere im nächsten Blog.


3 Kommentare:

  1. Spannende Geschichten, ohne die, die du für dich behältst!
    Weiterhin viel Spaß und einige Tropfen Benzin im Tank.
    Grüße von Claudia und Wolfgang

    AntwortenLöschen
  2. Aha. Jetzt sind wir natürlich Neugierig auf die Geschichte, die hier noch nicht steht...

    AntwortenLöschen
  3. Toll, was du alles erlebst und siehst, da werden wir doch ein wenig neidisch. Aber die Temperaturen, denen du dort ausgesetzt bist, sind für mich unvorstellbar. Unsere 30 Grad hier waren schon genug. Dir weiter schöne Erlebnisse und eine gute Rückfahrt. LG Marianne und Klaus

    AntwortenLöschen